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Fr. Rene Laurentin antwortet den Kritikern Vassulas




"Vassula ist einer der ausgewogensten und transparentesten Seher, die ich kenne. Ich bin sogar versucht zu sagen, dass sie auf eine höchst befriedigende Weise normaler, ausgeglichener ist als die meisten anderen."


So beschreibt René Laurentin in seinem Buch "Wenn Gott Zeichen gibt" eine Antwort auf gegen Vassula gemachte Einwände. Untenstehend sind zwei Auszüge aus dem Buch, über zwei der am häufigsten wiederholten Einwände.

(Für Details zum Buch und Bezugsquellen Klicken Sie hier)



Vassula's Ehesituation

"Darin scheint eine ernsthaftere Schwierigkeit zu liegen. Sie lebt allerdings heute in kanonisch vollkommen geordneter Ehesituation. Sie hatte sich (1966) mit einem Protestanten verheiratet, zu einer Zeit, als sie religiös nicht praktizierte. Nach ihrer Scheidung (1980) hat sie sich am 13. Juni 1981 wiederverheiratet. Sie hatte dies damals, nach der Konfession ihres Mannes, für eine protestantische Eheschliessung gehalten. Tatsächlich war es aber eine standesamtliche. Als blosse Namenschristin, ohne Kontakt zu ihrer (orthodoxen) Kirche, wusste sie damals noch nicht einmal, dass diese Wiederheirat Schwierigkeiten aufwerfen könnte; als sie sich wegen Ordnung ihrer Ehesituation an ihre Kirche wandte, hatte der erste Priester, den sie deswegen ansprach, noch nicht einmal ein Problem darin gesehen, da es sich um eine Mischehe gehandelt hatte. Sie legte jedoch Wert darauf, nach den Vorschriften der orthodoxen Kirche in wirklich geordneter Ehe zu leben. Da verwies der Priester sie an den für Ehefragen zuständigen Amtsbruder, der nach den im Falle einer zerbrochenen Ehe in dieser Kirche geltenden Vorschriften der "Ökonomie-Regelung" die notwendigen Untersuchungen zur Annullierung der ersten Ehe einleitete. Die kirchliche Trauung wurde dann am 13. Oktober in der griechisch-orthodoxen Kirche von Lausanne vollzogen. Die Zeremonie wurde, wenn auch mit der Diskretion, die sich bei einer Regularisierung nach Entfernung von der Kirche ziemt, so doch mit der ganzen liturgischen Feierlichkeit begangen. Den Ehegatten wurde nämlich der Brautkranz aufgelegt.Ihre Situation ist also kanonisch einwandfrei.

"Vassulas Fall ist also dem zahlreicher amerikanischer geschiedener Katholiken ähnlich, denen die katholische Kirche zu heiraten gestattet, nachdem die Ungültigkeit der ersten Heirat anerkannt wurde: In den USA sind das jährlich über 40000 Fälle. Es wird manchmal behauptet, die Orthodoxen seien in der Handhabung dieser Fälle lax. Aber wenn man die Statistik einsieht, stellen sie unter ihren Kirchenangehörigen weniger solche Opfer ehelichen Scheiterns frei als die katholische Kirche."

"Man könnte sich fragen: Warum hat Christus sie nicht gleich zu Anfang aufgefordert, diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen? Weil er sie Schritt für Schritt pädagogisch führt, wie er es seit dem Alten Testament getan hat. Er hat weder Abraham, noch die Patriarchen aufgefordert, die Polygamie aufzugeben: Es war eine Toleranz, die, parallel zu der geistlichen Progression der Offenbarung, etappenweise zurückgenommen wurde. Vassula hat ziemlich schnell die katholischen Lehrgehalte, einschliesslich der Lehre über den Papst, das Heiligste Herz Jesu und das Fegefeuer in sich aufgenommen."

 


Theologische Fehler

"Die schwersten Anschuldigungen betreffen die Deifaltigkeit. Als ich sie las, war ich erschüttert. Sollte ich Vassulas Werk schlecht gelesen haben?, fragte ich mich . Sollten die Mehrdeutigkeiten, die jedem prophetischen, poetischen oder mystischen, ja auch biblischen Text innewohnen, zu ausgesprochenen Irrtümern ausgeartet sein? Ich habe viel Zeit darauf verwenden müssen, die inkriminierten Sätze wiederzufinden. In ihrem Kontext klingen sie freilich ganz anders, wenn man sie von den Verbiegungen und Entstellungen, denen die Häresiologen sie unterzogen haben, befreit liest.


"Der renommierteste Theologe unter Vassulas Gegnern glaubte, die alte Irrlehre des Patripassionismus, die von Noet, Epignon, Cleomen und Praxeas vertreten worden war, bei ihr wiederzufinden; für letztere war der Vater Fleisch geworden und hatte die Passion erlitten, denn für sie gab es nur eine Person, nicht die Trinität."

"Im Originalmanuskript, in dessen Auflage die Referenzen gelöscht wurden, um Gegenproben über die Anschuldigungen schwieriger zu gestalten, gibt der Autor vier Verweise auf den ursprünglichen englischen Text entsprechend der ersten Auflage. NB10: 18+ ( in seinem dactylographischen Text, zitiert Vassulas Opponent immer die erste englische Auflage: die Offsetvervielfältigung des Manuskripts - weder die zweite noch die typographische ); NB18: 10+; NB54: 29+; NB48: 38+."

Der besagte Theologe bezieht sich mit seiner Behauptung auf die Botschaften vom 7. April 1987; 8. November 1987; 22. Dezember 1990 und 19. September 1991.

  • Am 7. April 1987, ist es nicht der Vater, der spricht, was ausserdem für Vassula sehr selten ist. Es ist Jesus, wie sie und ihr Leserkreis ihn immer erkannt haben und wie der Kontext es aufzeigt. NB10: 18

    "Ich liebe dich, Tochter; Ich werde dich Meine Leiden fühlen lassen, wenn Meine Kreuzigung näherkommt, Ich werde zu dir kommen und dir Meine Nägel und Meine Dornenkrone überlassen, Ich werde dir Mein Kreuz geben, Geliebte, teile Meine Schmerzen mit Mir... Hab keine Angst, denn Ich, Jesus, bin mit dir."

    Offenbar hat sich der Verfasser jedoch von dem Umstand verwirren lassen, dass Vassula Jesus zuweilen "Vater" nennt, gemäss dem Titel, den Jesaja (Jes 9, 10) dem Messias-König gibt: Ewig-Vater. Denn wenngleich er als Mensch unser Bruder ist, so doch unser Vater als Gott und Urheber unseres menschlichen Lebens. So nennt er auch seine Jünger "Meine Kinder" (Joh 13, 33). Quer durch Vassulas gesamte Niederschriften hindurch nennt ja auch Jesus seine Schülerin: "Meine Tochter" und: "Mein Kind". Vassula lebt diesen Kindesbezug zugleich mit dem brüderlichen und dem bräutlichen. Diese verheiratete Frau artikuliert sehr deutlich unterschieden die verschiedenen Facetten und vermischt die menschliche Ebene keineswegs mit der mystischen. Dies geht glücklicherweise vollkommen klar daraus hervor, denn wenn sie sich der bräutlichen Sprache des Hohenlieds bedienen würde: "Dass er mit seines Mundes Küssen mich küsste" (Hld 1, 2), oder der mancher Mystiker, die ihre mystische Hochzeit mit Jesus feiern, so würde sie eine noch schrecklichere Lawine von Kritik erhalten. Sie wird von ihren Zensoren schon der Sentimentalität oder der Erotik geziehen, wo sie das Verb "to feel" (verspüren) für die Liebe, die Christus zu uns oder sie zu ihm hegt, verwendet (eine Kritik, die ganz und gar danebengreift!). Vassula ist vollkommen eindeutig: Jesus küsst sie wie ein Vater auf die Stirn. Es ist also alles am rechten Platz, sowohl auf der Gefühlsebene als auch auf der theologischen. Niemals hat nämlich das Christentum das Herz oder die Gefühle als Sündhaftigkeit bezeichnet.

  • In der zweiten belastenden Passage:

    Am 8. November 1987 sagt der himmlische Gesprächspartner:
    "Ich Bin ... Komm, du wirst Mein Kreuz mit Mir teilen… Ich, dein Jesus, bin allein noch bei dir übrig... Mein Kreuz ist das Tor zum wahren Leben, umarme es bereitwillig. Entsagung und das Leiden führen auf den göttlichen Weg der Heiligkeit und der Tugenden. " NB 18:10

    Es ist Jesus, der spricht, und es ist klar, da er zuerst ich sagt: " Ich, dein Jesus." Warum es dann auf den Vater zurückführen, warum Vassula mit dem Giftpfeil des Patripassionismus auseinander nehmen?

  • Die dritte belastende Textstelle (22.12.1990)

    (Vassula): Mein Jesus?
    (Jesus): Ich Bin. in dem anschliessenden Abschnitt hört Vassula nacheinander die Stimmen aller drei göttlichen Personen, die des Vaters, der lediglich sagt: "Mein Kind", darauf die Stimme des Sohnes: "Ich werde sie nun in Meine Wunden eindringen lassen und sie Meinen Leib essen und Mein Blut trinken lassen..."... und weiter: "Und Ich, der Heilige Geist, werde auf sie hinabkommen, um ihr die Wahrheit zu offenbaren und Unsere (der Heiligsten Dreifaltigkeit) Unergründlichkeiten. Ich werde die Welt durch sie daran erinnern, dass die grösste aller Gaben die Liebe ist."   - Und schliesslich die Heiligste Dreifaltigkeit: "So lasset Uns denn feiern! lasset alle Himmel feiern!" ...  Anführungsstriche, Fussnoten-Verweise und erklärende Fussnoten bezeichnen den Wechsel der Sprecher: "... sprach darauf der Sohn" usw., heisst es in den Anmerkungen.

    In derselben Textstelle glaubte der Ankläger, dass er die irrtümliche Zuordnung der Passion zum Vater gefunden hatte. In der Tat hört Vassula in dieser Textstelle nacheinander die Stimme des Vaters; der einfach sagt: "Mein Kind"; dann diejenige vom Sohn: "In meine Wunden eindringen ..., meinen Körper essen und mein Blut trinken" NB48: 38
    Wie oben erwähnt, zeigen Anführungszeichen, Sternchen und eine Manuskriptnotiz unten auf der Seite die Änderung des Gesprächspartners auf:
    "jetzt ist es der Sohn, der spricht, ", sagt die Notiz .


    Der Theologe, der zu hastig gelesen hat, schrieb dem Vater zu, was der Sohn gesagt hatte. Ohne Zweifel hat er die Entschuldigung, mit dem handgeschriebenen Text zu arbeiten und sich um Genauigkeit gesorgt zu haben. Er hätte jedoch seine Aufmerksamkeit auf alle Details geben müssen, um den Text nicht zu entstellen.

  • In der vierten belastenden Textstelle (19.9.1991) ist es Jesus, der von seinem Kreuz spricht, und der Kontext ist am klarsten. Es ist Jesus allein, der über diesen besonderen Tag mehrere Seiten lang spricht. NB54: 15 +

    "...denn auch Ich freue Mich auf diesen Tag, da Satans Haupt von der Ferse Meiner Mutter zertreten wird..." und: "Jene die Mich ablehnten und sich weigern, Mich anzuerkennen, sie haben bereits ihren Richter." Jesus fährt fort: "...Verlasse dich auf Mich, deinen Abba. Komm ganz nah zu Mir und nimm deinen Platz in Meinem Heiligsten Herzen ein."

    Was dem Inquisitor hier erlaubt hat, die von ihm gesuchte Häresie zu finden, ist, dass Jesus die Stelle im Johannes-Evangelium (Joh 12, 23-28) aufnimmt, wo er von seiner unmittelbar bevorstehenden "Stunde" (Joh 12, 23) gesprochen und die Stimme des Vaters ihn verherrlicht hatte (Joh 12, 28); er verweist dabei jedoch lediglich auf die Stimme des Vaters; es ist nicht der Vater, der auf diesen Seiten spricht.


Zum Abschluss nochmals zur Heiligen Dreifaltigkeit.

Am 24. November 1987 (Bd.2)
...Hier präzisiert Vassula: "Es war eine Vision von Licht. Aus dem einen Licht ging ein anderes hervor und dann noch ein andres, so dass es drei waren. Wenn der Sohn "im" Vater ist, sind sie ganz eins. Die Heiligste Dreifaltigkeit ist Eine und Dieselbe. Sie kann in Dreien sein, aber die Drei können in Einem sein. Also: ein einziger Gott, aber dreifaltig."

Am 10. Oktober 1989 (Bd.3)

"Ich euer Herr Jesus, hauche diesen Seufzer der Liebe auf eure Stirn und segne einen jeden von euch mit grosser Liebe, damit ihr euch eint und eins werdet, wie die Allerheiligste Dreifaltigkeit Eine und Dieselbe ist; so sollt auch ihr eins sein unter Meinem Heiligen Namen."

Auf derselben Linie, auf der Jesus beim Letzten Abendmahl (Joh 17, 21-23) sagt: "Seid eins, wie wir Eins sind", so unterscheiden Vassulas Botschaften jedes Mal deutlich die Mehrheit der Personen in der ontologischen und metaphysischen Einheit, wenn sie von Gott sprechen; so soll es auch nach der Aufforderung Jesu an uns mit der Einheit des mystischen Leibes Christi sein: "Seid eins, wie wir Eins sind."


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