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Korrespondenz zwischen Vassula und der Kongregation für die Glaubenslehre (April/Juni 2002)


Erste Veröffentlichung dieser Korrespondenz im 12. Band der handgeschriebenen Botschaften (Trinitas)
Eine Word-Version finden Sie hier



Schaut euch auch die neueste Entwicklung an unter Modifikationen seitens der Kongregation für die Glaubenslehre bezüglich der Situation von WLIG


Rom, 30. März 2003


Liebe Leser vom WLIG

Seit dem Jahr 2000 habe ich die Ehre, mit S.E. Kardinal Ratzinger in Kontakt zu stehen, dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre. Am 6. Juli 2000 brachte ich ihm meine demütige Bitte vor, meine Schriften weiteren Studien durch dieselbe Kongregation unterziehen zu lassen und mir die Gelegenheit zu bieten, auf die Vorbehalte in der Notifikation vom 6. Oktober 1995 zu antworten. Seine Eminenz bot mir gnädig diese Gelegenheit und liess mir über P. Prospero Grech einen Brief vom 4. April 2002 zukommen, der fünf Fragen enthielt, die ich beantworten sollte. Meine Antworten auf diese Fragen wurden dann am 26. Juni 2002 der Kongregation für die Glaubenslehre unterbreitet. Kardinal Ratzinger hat mich nun gebeten, die Fragen mit den Antworten zu veröffentlichen, und ich freue mich, sie Euch mitzuteilen als Ausdruck meines offiziellen Standpunktes.

Ich bete, dass die Veröffentlichung dieses Dokuments dem Dialog der Liebe und Wahrheit diene, der nicht nur für die Ökumene so wichtig ist, sondern auch, um die Gnaden Gottes in der Kirche fruchtbar zu machen.

Gott segne Euch,



Vassula





Collegio Sta Monica,
Via Paolo VI, 25,
Rome

4. April 2002



Sehr geehrte Frau Ryden,

am 6. Juli 2000 haben Sie einen Brief an Seine Eminenz Kardinal Ratzinger gerichtet betreffs der "Notifikation" der Kongregation für die Glaubenslehre zu Ihren Schriften. Seine Eminenz hat Ihren Brief zur Kenntnis genommen und hat zusammen mit seinen Mitarbeitern beschlossen, Ihnen die Gelegenheit zu geben, die Bedeutung einiger Aussagen in Ihren Veröffentlichungen zu klären. Zu diesem Zweck bin ich dazu delegiert worden, mich persönlich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, sowohl mündlich wie schriftlich, damit die Kongregation ein klareres Bild der genauen Interpretation dieser Aussagen erhalte. Ich möchte von Anfang an klarmachen, dass Sie, da Sie nicht Römisch-Katholisch sind, nicht unter die Jurisdiktion der Kongregation fallen und dass dies keine persönliche Zensur ist. Doch da viele Katholiken dem "Wahren Leben in Gott" folgen, haben auch sie ein Recht darauf zu wissen, wo sie hinsichtlich lehrmässiger und praktischer Punkte in Ihren Schriften stehen. Uns sind auch Ihre Werke der Nächstenliebe bekannt sowie Ihre Bemühungen, alle Christen zur Einheit mit dem Bischof von Rom zu führen, Ihre grosse Verehrung der Mutter Gottes, Ihre Beschreibung Gottes - selbst gegenüber Nichtchristen - als Gott der Liebe und Ihr Kampf gegen den Rationalismus und Verfall unter den Christen. Ihre neuesten Bücher scheinen ebenfalls einige zweideutige Ausdrücke aus Ihren früheren Büchern aufgegeben zu haben. Nichtsdestotrotz wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie, so klar wie möglich, einige Fragen beantworten könnten, um der Kongregation zu helfen, ein klareres Bild dessen zu erhalten, was Sie tun.

1. Sie wissen sehr genau, dass es sowohl für Katholiken wie für Orthodoxe nur eine Offenbarung gibt, und zwar die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, welche in der Heiligen Schrift und in der Tradition enthalten ist. In der Katholischen Kirche sind selbst anerkannte "Privat"offenbarungen wie die von Lourdes oder Fatima, auch wenn sie ernst genommen werden, nicht Gegenstand des Glaubens. In welchem Sinn also betrachten Sie Ihre Schriften als Offenbarungen und wie sollten sie von Ihren Hörern und Lesern aufgefasst werden?

2. Sie gehören der Orthodoxen Kirche an und rufen Priester und Bischöfe dieses Glaubens oft dazu auf, den Papst anzuerkennen und mit der Römischen Kirche Frieden zu schliessen. Dafür sind Sie leider in einigen Ländern Ihrer eigenen Überzeugung nicht willkommen. Warum nehmen Sie diese Mission auf sich? Welche Vorstellung haben Sie vom Bischof von Rom und wie sehen Sie die Zukunft der christlichen Einheit? Wenn man Ihre Werke liest, bekommt man nämlich manchmal den Eindruck, dass Sie über beiden Kirchen stehen, ohne einer von ihnen verpflichtet zu sein. Zum Beispiel scheint es, dass Sie die Kommunion sowohl in der katholischen wie in der orthodoxen Kirche empfangen, doch in Ihrem Ehestand folgen Sie dem Brauch der oikonomia. Wie ich schon sagte, sind diese Beobachtungen nicht als persönliche Zensur gemeint, da wir überhaupt kein Recht haben, über Ihr Gewissen zu urteilen, doch Sie verstehen unsere Sorge um Ihre katholischen Anhänger, die diese Haltungen auf relativistische Weise interpretieren könnten und versucht sind, die Disziplin ihrer eigenen Kirche zu missachten.

3. In Ihren früheren Schriften gab es, wie in der "Notifikation" bemerkt wurde, einige Verwirrung in der Terminologie bezüglich der Personen der Heiligen Dreifaltigkeit. Wir gehen davon aus, dass Sie die Lehre Ihrer Kirche anerkennen. Meinen Sie, Sie könnten uns helfen, diese Ausdrücke zu klären? Wenn man mit Glaubenssachen zu tun hat, wäre es da nicht nützlich, die offizielle Terminologie der Standardkatechismen zu befolgen, um Verwirrung in den Gemütern der Leser vom "Wahren Leben in Gott" zu vermeiden?

4. Es gibt auch einige Schwierigkeiten bezüglich der Protologie und der Eschatologie. In welchem Sinn hat die Seele eine "Schau Gottes", bevor sie in den Leib eingehaucht wird? Und wie sehen Sie den Ort des Neuen Pfingsten innerhalb der Heilsgeschichte in bezug zur Parusie und der Auferstehung der Toten?

5. Was ist die wahre Identität der "Wahres Leben in Gott"-Bewegung und was verlangt sie von ihren Anhängern? Wie ist sie strukturiert?

Sehr geehrte Frau Ryden, es tut uns leid, dass wir Sie mit diesen Fragen belästigen, und Sie können versichert sein, dass wir Ihre guten Werke und Absichten schätzen. Doch als Antwort auf Ihren Brief an Kardinal Ratzinger empfanden wir es als unsere Pflicht, einige Zweideutigkeiten in Ihren Schriften zu klären, welche Ihnen entgangen sein könnten. Wir schulden dies Ihren katholischen Lesern, welche in einen Gewissenskonflikt geraten könnten, wenn sie Ihren Schriften folgen. Bitte nehmen Sie sich Zeit zum Antworten. Es wäre besser, wenn Sie und ich uns treffen und ein paar informelle Gespräche haben könnten, bevor Sie alles zu Papier bringen. Beten Sie, dass der Heilige Geist Sie erleuchten möge und holen Sie den Rat eines Geistlichen Begleiters oder Theologen ein, dem Sie vertrauen können. Wir sind sicher, dass unsere Fragen Ihnen auch helfen werden, die tieferen Implikationen Ihrer Schriften zu verstehen, um sie sowohl für Katholiken wie für Orthodoxe annehmbarer zu machen. Ich werde Ihnen persönlich zur Verfügung stehen, um ihre Bedeutung zu klären.

Seine Eminenz sendet Ihnen Grüsse und vertraut darauf, dass Sie eine zufriedenstellende Antwort geben werden, um ihm die Aufgabe zu erleichtern, den Bitten in Ihrem Brief zu entsprechen.

In Christus, Ihr



P. Prosper Grech, OSA

Konsultor der Kongregation






Rom, 26. Juni 2002


H. H. P. Prospero Grech
Collegio Sta Monica
Via Paolo VI, 25,
Rom

Betreff: Antwort von Vassula Ryden auf einen Brief von P. Prospero Grech, geschrieben im Auftrag S. E. Kardinal Joseph Ratzinger von der Kongregation für die Glaubenslehre, vom 4. April 2002


Sehr geehrter P. Prosper Grech,

zuerst möchte ich Ihnen danken, dass Sie mir die Gelegenheit bieten, auf Ihre Fragen bezüglich meiner Schriften und Aktivitäten zu antworten, welche Sie mit sehr viel Respekt in Ihrem Brief vom 4. April 2002 ausgedrückt haben und welche die Kritikpunkte wiederholen, die in der "Notifikation" von 1995 enthalten waren.

Ich bin mir der Aufgabe und Verantwortung Ihrer heiligsten Kongregation bewusst, "die Geister zu prüfen" (1 Joh 4, 1). Mir ist in diesen Jahren klarer geworden, wie komplex und heikel diese Aufgabe der Unterscheidung ist, da ich selbst auf meinem Weg viele Menschen getroffen habe, die behaupteten, sie hätten ebenfalls göttliche Erlebnisse, welche sie mit den meinen vermengen wollten. Aus Vorsicht und aus Verantwortungsbewusstsein habe ich es mir zum Grundsatz gemacht, mich auf keine von ihnen einzulassen. Daher schätze ich die Wichtigkeit Ihrer Arbeit, die Gläubigen vor jedem Schaden zu bewahren und den Glauben von unechten Erlebnissen rein zu halten, aber gleichzeitig die wahren Charismen zu schützen, die der Kirche von Nutzen sein können.

Ich bin Ihnen auch dankbar, dass Sie mir die Gelegenheit geben, gewisse Ausdrücke zu klären und zu erhellen, welche unklar sein könnten, weil sie in bildhaftem und poetischem oder symbolischem Stil geschrieben sind. Mir ist gleichfalls bewusst, dass es ungewöhnlich ist, dass ich zu katholischen Christen spreche, obwohl ich griechisch-orthodox bin, doch statt dies als Unordnung anzusehen, ist es mein demütiger Wunsch, dass dies mein kleiner Beitrag zur Schlichtung der Meinungsverschiedenheiten zwischen den christlichen Brüdern sei. So werde ich, so gut ich kann, in voller Aufrichtigkeit und Klarheit die Fragen beantworten, die Sie mir gnädig vorgelegt haben, und vertraue ebenso auf Ihre Grosszügigkeit, Ihren guten Willen und Ihr Verständnis für meine Begrenztheit, das ganze Panorama auszudrücken, welches in den zwölf Bänden der Bücher enthalten ist, die den Titel "Wahres Leben in Gott" (WLIG) tragen.


Frage 1: Beziehung zwischen WLIG und Offenbarung.

Sie wissen sehr genau, dass es sowohl für Katholiken wie für Orthodoxe nur eine Offenbarung gibt, und zwar die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, welche in der Heiligen Schrift und in der Tradition enthalten ist. In der katholischen Kirche sind selbst anerkannte "Privat"offenbarungen wie die von Lourdes oder Fatima, auch wenn sie ernst genommen werden, nicht Gegenstand des Glaubens. In welchem Sinn also betrachten Sie Ihre Schriften als Offenbarungen und wie sollten sie von Ihren Hörern und Lesern aufgefasst werden?

Vor Beginn meines Rufs und meiner Bekehrung hatte ich nie Katechismusunterricht, geschweige denn Theologie gehabt, noch kannte ich theologische Nuancen wie die oben erwähnten. Diese Unterschiede lernte ich schrittweise unter der fortschreitenden, sanften Führung durch den Heiligen Geist. Ganz am Anfang dieses Rufs war ich sehr verwirrt, und während sich mir mein Engel offenbarte, sagte ich bald: "Aber ich versteh das nicht. Wir haben schon die Bibel, warum also brauchen wir Botschaften?" Mein Engel erwiderte: "So hast du also das Gefühl, dass alles schon in der Bibel gegeben worden ist?" Ich antwortete: "Ja. Deshalb sehe ich keinen Grund für all dies. Ich meine, nichts ist neu." Dann sagte der Engel: "Gott will, dass diese Botschaften gegeben werden." Ich fragte: "Gibt es einen besonderen Grund, weshalb gerade durch mich?" Der Engel antwortete: "Nein. Gott liebt euch alle. Diese Botschaften sind einfach nur eine Mahnung, um euch daran zu erinnern, wie eure Grundlagen begannen" (7. August 1986).

Ein protestantischer Pastor sagte einst, dass es keinen Grund gibt, warum Gott zu uns sprechen würde, wo wir heute die Heilige Bibel haben. Verwirrt sagte ich zu Christus: "Herr, da sind einige Pfarrer, die nicht hören und nicht glauben wollen, dass Du Dich solcherart durch mich offenbaren kannst. Sie sagen, Du, Jesus, habest uns schon die ganze Wahrheit gebracht, und sie brauchen nichts ausser der Heiligen Schrift. Mit anderen Worten: Sie halten diese Offenbarung für falsch." Die Antwort Christi war folgende: :

"Ich habe euch allen gesagt, dass der Beistand, der Heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden wird, euch alles lehren und euch an alles erinnern wird, was Ich euch gesagt habe. Ich gebe euch keine neue Lehre, Ich erinnere euch nur an die Wahrheit und führe jene, die sich entfernt haben, zur vollen Wahrheit zurück. Ich, der Herr, werde euch weiterhin aufrütteln durch 'Erinnerer', und Mein Heiliger Geist, der Beistand, wird immer unter euch sein als der 'Erinnerer' an Mein Wort. Seid also nicht überrascht, wenn Mein Heiliger Geist zu euch spricht - dieser 'Erinnerer' gibt euch Meine Gnade, um euch zu bekehren und euch an Meine Wege zu erinnern" (20. Dezember 1988).

Elf Jahre später bat Mich der Herr an einer anderen Stelle, das Folgende zu schreiben:

"Alle diese Botschaften kommen von oben und sind von Mir inspiriert. Sie können gewinnbringend zum Lehren gebraucht werden, und um Irrtümer zu widerlegen. Sie können dazu benutzt werden, die Kirche zur Einheit zu führen und um Menschen in ihrem Leben zu beraten und sie zu lehren, heilig zu sein. Sie werden euch zur besseren Erläuterung1 der euch schon gegebenen Offenbarung2 dargeboten. Sie sind eine unerschöpfliche Quelle erstaunlicher Gnade für euch alle, um euch zu erneuern" (30. Juli 1999).

Ich glaube, dass es nur eine Offenbarung gibt, und habe nie das Gegenteil behauptet, noch findet man dies in den Schriften. Ich erwarte nicht von den Lesern vom WLIG, dass sie die Botschaften für wichtiger halten als die Heilige Schrift, und ich bin sicher, dass nichts in den Büchern des WLIG all jene, die mich hören und lesen, dazu verleiten kann, anders zu denken. Tatsächlich zitiere ich, wenn ich Zeugnis gebe, ständig viele Stellen aus der Heiligen Schrift, manchmal sogar mehr als die Botschaften selbst. In den Botschaften wird klar und kontinuierlich darauf bestanden, sich auf die Bibel zu konzentrieren und nach ihrer Wahrheit zu leben. Die Niederschriften sind eine Aktualisierung und Erinnerung an die eine und einzige Offenbarung in Christus, enthalten in der Schrift und in der Tradition, überliefert durch die Kirche; sie sind nur eine Berufung auf diese Offenbarung. In der Tat haben diese Niederschriften Leser nie dazu bewogen, sie über die Heilige Schrift zu stellen, aber Zeugen liessen verlauten, dass sie ihnen halfen, das Wort Gottes viel besser zu verstehen. Wir wissen ja, dass Gott uns an Sein heiliges Wort erinnern kann, wenn Er weiss, dass dies zum Nutzen der Kirche notwendig ist. Gnaden dieser Art, denn eine Gnade ist es, beleuchten eine schon bekannte Wahrheit oder machen sie offenbar und liefern ein besseres Verständnis dafür.

Man könnte sich jetzt fragen, warum Gott jemand, der so begrenzt und unwürdig, völlig desinteressiert und unwissend hinsichtlich kirchlicher Dinge ist und der nie nach Gott verlangte, dazu berief, eine "Erinnerung an sein Wort" zu empfangen. Sind nicht die Priester und Theologen dazu berufen, dasselbe zu tun? Doch, das sind sie, und ich hatte nie in irgendeiner Weise die Absicht, den Priestern und Theologen, die Gott in die Pflicht genommen hat, Konkurrenz zu machen. Dennoch glaube ich, dass Gott mich unerwartet durch ein direktes Eingreifen Seinerseits gerufen hat.

Vor kurzem habe ich gelernt, dass das Zweite Vatikanische Konzil betont hat, wie wichtig es ist, dass die Laien ihren Beitrag zur Verbreitung der Frohen Botschaft leisten durch die verschiedenen Gaben, die Gott Seiner Kirche verleiht. In Lumen Gentium erklärt das Konzil eindeutig, dass die Laien am prophetischen Amt Christi teilhaben und dass Christus "Sein prophetisches Amt nicht nur durch die Hierarchie …, sondern auch durch die Laien erfüllt. Sie bestellt Er deshalb zu Zeugen und rüstet sie mit dem Glaubenssinn (sensus fidei) und der Gnade des Wortes aus" (LG, Nr. 35). Jeder Laie hat folglich eine Rolle zu spielen in diesem Dienst am Evangelium entsprechend dem Charisma, das Gott ihm oder ihr gegeben hat, und durch diese Gaben ist er oder sie sogleich Zeuge und lebendiges Werkzeug der Mission der Kirche selbst "nach der Massgabe der Verleihung Christi ".

In den meisten klassischen Werken der katholischen Fundamentaltheologie gibt es eine Unterscheidung zwischen der Offenbarung als Reflexion (DIE Offenbarung schlechthin) und der Offenbarung als Erfahrung (meist im Plural: "Offenbarungen"). Wenn ich von meiner demütigen Erfahrung als "Offenbarung" spreche, spreche ich von dieser zweiten Art von Offenbarung, aus der Sicht einer Erfahrung.

Aus der Sicht der Lehre spreche ich von meiner Erfahrung keineswegs als Offenbarung, um DER Offenbarung Konkurrenz zu machen. Genauso wie mein Werk zusammen mit anderen "Privatoffenbarungen" oder "prophetischen Offenbarungen" dem Glaubensgut nichts hinzufügt. Im Gegenteil, Gottes Ruf an mich zielt darauf ab, auf die Fülle der Wahrheit des Glaubensgutes hinzudeuten, um tiefer in diese Wahrheit einzutreten und voller aus ihr zu leben.

Die Konstitution "Dei Verbum" des Zweiten Vatikanischen Konzils hat klargestellt, dass die allgemeine Offenbarung vollständig und vollkommen ist und dass "keine neue Offenbarung mehr zu erwarten (ist) vor der Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus in Herrlichkeit" (Dei Verbum, Nr. 4). Andererseits macht "Dei Verbum" deutlich, dass das Volk Gottes beständig das Verständnis dieser Wahrheit vertiefen muss:

Diese apostolische Überlieferung kennt in der Kirche unter dem Beistand des Heiligen Geistes einen Fortschritt: es wächst das Verständnis der überlieferten Dinge und Worte durch das Nachsinnen und Studium der Gläubigen, die sie in ihrem Herzen erwägen (vgl. Lk 2, 19-51), durch innere Einsicht, die aus geistlicher Erfahrung stammt, durch die Verkündigung derer, die mit der Nachfolge im Bischofsamt das sichere Charisma der Wahrheit empfangen haben; denn die Kirche strebt im Gang der Jahrhunderte ständig der Fülle der göttlichen Wahrheit entgegen, bis an ihr sich Gottes Worte erfüllen ("Dei Verbum" Nr. 8).

Seine Eminenz, Kardinal Joseph Ratzinger, hat bezüglich der Beziehung zwischen christlicher Prophetie und Offenbarung sehr ausdrücklich gesagt, dass die These, dass die Prophetie mit der Vollendung der Offenbarung in Christus abgeschlossen ist, Missverständnisse birgt. Seine Position zeigt sich in einem Interview über christliche Prophetie und wiederum in einem Kommentar zur Enthüllung des Dritten Geheimnisses von Fatima. Ich erlaube mir, ihn direkt vom Interview zu zitieren:

"Offenbarung ist wesentlich, dass Gott sich selbst uns gibt, mit uns Geschichte macht und uns wieder vereint und zusammenführt. Sie ist insofern ein Begegnungsereignis, das freilich auch eine Mitteilungsdimension hat und eine kognitive Struktur in sich trägt. Es hat also Implikationen für die Erkenntnis der Wahrheit der Offenbarung. Wenn man das richtig erfasst, heisst das, dass mit Christus die Offenbarung an ihrem Ziel ist, denn - wie Johannes vom Kreuz sehr schön sagt - wenn Gott persönlich gesprochen hat, gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Es kann nichts Weiteres über den Logos gesagt werden. Er ist auf vollkommene Weise unter uns, und etwas Grösseres als sich selber kann Gott nicht geben und nicht sagen. Aber gerade diese Ganzheit der Selbstgabe Gottes - dass er als der Logos nun selbst im Fleisch da ist - bedeutet zugleich, dass wir immer weiter in dieses Geheimnis hineingehen müssen. Insofern verbindet sich das mit der Hoffnungsstruktur. Das Angekommensein ist die Eröffnung einer immer tieferen Bekanntschaft und damit ein allmähliches Erkennen dessen, was in dem Logos geschenkt ist. Gerade damit ist auf neue Weise das Eingeführtwerden in alle Wahrheit eröffnet, wie Jesus bei Johannes sagt, wo er vom Kommen des Heiligen Geistes redet. Ich glaube, dass die pneumatologische Christologie der Abschiedsreden Jesu für unser Thema sehr wichtig ist, insofern Christus erklärt, dass die Ankunft im Fleische nur ein erster Schritt war. Die eigentliche Ankunft vollzieht sich, indem Christus nicht mehr an einem Ort oder an einen lokal fixierten Körper gebunden ist, sondern als der Auferstandene im Geist zu allen kommt, womit auch die Einführung in die Wahrheit ihre immer weitergehende Tiefe empfängt. Insofern scheint mir klar, dass - gerade wenn diese pneumatologische Christologie die Zeit der Kirche bestimmt, also die Zeit des im Geist kommenden Christus ist - das prophetische Element als Hoffnungs- und Vergegenwärtigungselement natürlich nicht fehlen und nicht fallen kann" ("30 Giorni", Januar 1999).

Genauso beanspruche ich für meine Schriften in keiner Weise einen Status oder eine Autorität, die der Heiligen Schrift nahe kommt. Die Heilige Bibel ist auf unfehlbare Weise inspiriert. Ich glaube demütig, dass der Herr mich berührt hat, damit ich durch Sein direktes Wirken in meiner Seele mit Ihm unterwegs sei, und dass Er mir beisteht, wenn ich zu schreiben berufen bin, doch es ist keine Inspiration im gleichen Sinn, wie die Heilige Schrift es ist, und das Ergebnis ist nicht Unfehlbarkeit, was aber nicht heisst, dass sich doktrinäre Irrtümer in meinen Schriften befinden, denn ich bin mir sicher, dass keine darin sind.

Im Buch von P. Marie-Eugène: I am a daughter of the Church (Ich bin eine Tochter der Kirche) erinnert er uns daran, wie Gott sich der Seele anpassen kann:

"Gottes direktes Wirken ist also in dem Menschen, von dem es Gebrauch macht, gegründet und ist auf wunderbare Weise an das psychologische Leben der Seele angepasst. Diese Anpassung Gottes sollte als wichtiges Merkmal Seines Eingreifens unterstrichen werden. Gott, der bereit ist, die Sprache menschlicher Zeichen zu sprechen, um uns Sein Licht zu geben, geht in Seiner Herablassung so weit, dass Er Sich bei der Wahl dieser Zeichen an unser Temperament und unsere speziellen Bedürfnisse anpasst, um uns sicherer zu erreichen. Für einen Glauben, der seine Reinheit und Einfachheit bewahrt hat, wird Er eine Sprache mit äusserlich glänzenden Zeichen anwenden, welche den Glauben pulsieren lässt. Für einen Glauben, den der Rationalismus vorsichtig und kritisch gemacht hat, wird Er eine mehr intellektuelle Sprache anwenden"3

Kardinal Ratzinger hat gesagt, "dass die Fähigkeit, sich als Wort und Bild eines inneren Kontakts mit Gott einzustellen, selbst im Fall authentischer Mystik immer von den Möglichkeiten und Grenzen der menschlichen Seele abhängt." So erfahre ich das Wort Gottes ohne Anstrengung, in anderen Worten, ohne etwas zu erzwingen - es kommt einfach. Ich empfange diese Mitteilungen (inneren Worte) nämlich auf zwei Arten. Bitte beachten Sie hier, dass ich in keiner Weise beabsichtige zu behaupten, dass ich dieses Phänomen, und wie Gott solches tun kann, perfekt ausdrücken könnte, so ist die unten folgende Erklärung die beste, die ich geben kann:

1. Durch das Aufkommen innerer Worte, d.h. Einsprechungen. Die Worte, die ich vernehme, sind substantiell und viel deutlicher, als wenn ich sie über die Ohren hören würde. Ein einziges Wort kann eine solche Fülle von Bedeutungen enthalten, dass allein deren Verständnis nicht so schnell in menschliche Sprache umgesetzt werden kann. Jedes göttliche Wort oder jede göttliche Unterweisung, die mir zur Belehrung eingegeben wird, entspricht nicht der Art eines Schulunterrichts, welcher vielleicht aufgrund der begrenzten Zeit nicht sofort ganz erklärt werden kann oder der aufgrund der menschlichen Gebrechlichkeit vergessen werden kann oder gar nicht ganz verstanden wird. Die göttliche Unterweisung oder das Wort, das eingegeben wird, wird jedoch innerhalb so kurzer Zeit eingegeben und so ins Gedächtnis eingeprägt, dass es schwerlich vergessen werden kann. Das Licht, das es verbreitet, ist so gross wie ein helles Licht, das weit und breit leuchtet und einem in einem Augenblick eine Fülle an Wissen vermittelt, mehr als allein das Wort selbst. Das eingegebene Wort ist wie ein breiter Fluss, der sich in andere kleine Flüsse aufteilt und einen überall und an verschiedene Orte hinführt, jedoch immer von dem einen Fluss kommend. Bei jedem normalen Unterricht an einer Schule hätte ich Monate zum Lernen gebraucht. Während ich die Worte so stark erfahre, bin ich mir gleichzeitig bewusst, dass die geschriebene Form und die Art, die Worte auszudrücken, trotzdem von meinen begrenzten Fähigkeiten der Sprache und des Ausdrucks abhängen.

2. Die zweite Art, auf die ich die Worte Gottes empfange, ist durch ein Licht des Verständnisses in meinem Verstand, ohne irgendein gesprochenes Wort. Es ist, wie wenn Gott Seinen Gedanken in den meinen überträgt. Ich weiss dann augenblicklich, was Gott will oder sagen möchte. Dann muss ich diese "nicht ausgedrückte Botschaft" so gut ich kann niederschreiben, indem ich meine eigenen Worte wähle.

Später wurde mir hier in Rom gesagt, dass die Heilige Birgitta von Schweden ihre Botschaften auf ähnliche Weise niederschrieb.

Warum der Herr diese spezielle Form, die Botschaften niederzuschreiben, wählte, wobei Er sogar meine Hand ergreift, weiss ich wirklich nicht. Der Herr sagte mir nur, als ich Ihn danach fragte: "Weil es mir so gefällt." So weiss ich also nicht, wie das geschieht. Ich möchte allerdings hervorheben, dass Theologen, die auch Experten in Graphologie sind und meine Schriften untersucht haben, sie "hieratisch" nannten und viele tiefschürfende Unterschiede zwischen meiner Art zu schreiben und dem sogenannten automatischen Schreiben beobachteten. Ich habe später erfahren, dass bekannte Mystiker wie Theresia von Avila die Entrückung ihres Körpers oder manchmal eines Teils ihres Körpers erlebt haben. Ich glaube, dass dies eine abgeschwächte Form der Entrückung meiner Hand ist, und vertraue darauf, dass der Herr Seine eigenen Gründe dafür hat.


Frage 2: Meine Beziehung als Orthodoxer Christ zur Römisch-Katholischen Kirche

Sie gehören der orthodoxen Kirche an und rufen Priester und Bischöfe dieses Glaubens oft dazu auf, den Papst anzuerkennen und mit der Römischen Kirche Frieden zu schliessen. Dafür sind Sie leider in einigen Ländern Ihrer eigenen Überzeugung nicht willkommen. Warum nehmen Sie diese Mission auf sich? Welche Vorstellung haben Sie vom Bischof von Rom und wie sehen Sie die Zukunft der christlichen Einheit? Wenn man Ihre Werke liest, bekommt man nämlich manchmal den Eindruck, dass Sie über beiden Kirchen stehen, ohne einer von ihnen verpflichtet zu sein. Zum Beispiel scheint es, dass Sie die Kommunion sowohl in der katholischen wie in der orthodoxen Kirche empfangen, doch in Ihrem Ehestand folgen Sie dem Brauch der oikonomia. Wie ich schon sagte, sind diese Beobachtungen nicht als persönliche Zensur gemeint, da wir überhaupt kein Recht haben, über Ihr Gewissen zu urteilen, doch Sie verstehen unsere Sorge um Ihre katholischen Anhänger, die diese Haltungen auf relativistische Weise interpretieren könnten und versucht sind, die Disziplin ihrer eigenen Kirche zu missachten.

Beweggründe, für dieses Werk der Einheit der Christen zu arbeiten:

Ich glaube nicht, dass ich jemals den Mut oder den Eifer gehabt hätte, der Orthodoxie gegenüberzutreten, um ihnen das Verständnis von jener Versöhnung zu bringen, die unser Herr von ihnen wünscht, wenn ich nicht die Gegenwart des Herrn erfahren hätte, noch hätte ich die Widerstände, Kritiken und Verfolgungen ihrerseits ausgehalten. Ganz zu Beginn des Eingreifens Gottes war ich vollkommen verwirrt und hatte Angst, getäuscht zu werden; diese Ungewissheit war wahrlich das grösste Kreuz, da ich nie zuvor in meinem Leben gehört hatte, dass Gott sich tatsächlich Menschen in unserer Zeit mitteilen kann und ich niemanden hatte, den ich darüber befragen konnte. Deswegen versuchte ich, es zu verdrängen, doch die Erfahrung verging nicht und später, mit der Zeit, wurde ich langsam sicher und zuversichtlich, dass all das allein Gottes Werk war, weil ich begann, Gottes Hand darin zu sehen. Deshalb hörte ich auf, vor Widerstand und Kritik Angst zu haben und habe volles Vertrauen in unseren Herrn, im Bewusstsein, dass Er da, wo ich nicht genüge, immer nachhilft, trotz meiner Unzulänglichkeit, und dass Seine Werke immer zu einem glorreichen Ende führen.

Den orthodoxen Priestern, Mönchen und Bischöfen nahezulegen, den Papst anzuerkennen und sich aufrichtig mit der Römischen Kirche zu versöhnen, ist keine leichte Aufgabe, wie unser Herr in einer der Botschaften sagt. Es gleicht dem Versuch, gegen einen starken Strom zu schwimmen; doch nachdem ich gesehen hatte, wie unser Herr unter unserer Trennung leidet, konnte ich die Bitte unseres Herrn nicht abschlagen, als Er mich bat, dieses Kreuz zu tragen. Deshalb habe ich diese Mission angenommen, wenn auch nicht, ohne durch viele Feuer gegangen zu sein (und immer noch zu gehen).

Sie haben gefragt: "Warum nehmen Sie diese Mission auf sich?" Meine Antwort ist: Weil ich von Gott dazu aufgerufen wurde, Ihm glaubte und Ihm Antwort gab; ich will also Gottes Willen tun. Eines der ersten Worte Christi war: "Welches Haus ist wichtiger, deines oder Meines?" Ich antwortete: "Dein Haus, Herr." Er sagte: "Belebe Mein Haus, verschönere Mein Haus und vereinige es."

Ein Teil der Griechisch-Orthodoxen Hierarchie verwirft mich vollständig, erstens, weil sie mir nicht glauben4, zweitens, weil ich eine Frau bin und drittens, weil eine Frau nicht sprechen sollte. Manche Mönche verdächtigen mich und behaupten, dass ich wahrscheinlich ein Trojanisches Pferd sei, das vom Papst gesandt und bezahlt sei, oder dass ich sogar eine Unierte sei. Viele wollen nichts von Versöhnung und Ökumene hören. Sie betrachten es als Häresie, wenn ich mit Römisch-Katholischen Christen zusammen bete. In diesem Punkt sehen sie mich über beiden Kirchen stehend, ohne einer von beiden verpflichtet zu sein. Ich bin voll und ganz meiner Kirche verpflichtet, doch es ist es keine Häresie und keine Sünde, wenn ich ökumenisch lebe und mit anderen Christen bete, um die Einheit zu fördern. Allerdings ist der Schlüssel zur Einheit, laut unserem Herrn in den Schriften, die Demut und die Liebe. Viele Menschen in den Kirchen haben diesen Schlüssel noch nicht. Viele Griechisch-Orthodoxe Laien, genauso wie der einfache Priester um die Ecke bis zum Mönch in einem abgelegenen Kloster nennen die Römisch-Katholische Kirche bis zum heutigen Tag häretisch und gefährlich. Das zu glauben, werden sie von Jugend auf gelehrt, und es ist falsch. Dennoch glaube ich, dass sie sich in ihrer Starrheit durch eine metanoia ändern können und durch die Kraft des Heiligen Geistes, der sie beugen wird, und durch die Gebete der Gläubigen. Bei unseren Versammlungen bitten wir Gott um diesen Wandel des Herzens.

Doch es geht nicht nur darum, dass allein sie sich beugen müssen. Jeder muss sich in Demut und Liebe beugen. Die Menschen jeder Kirche sollten gewillt sein, ihrem Ego und ihrer Starrheit abzusterben und dann, durch diesen Akt der Demut und des Gehorsams gegenüber der Wahrheit, wird die Gegenwart Christi in ihnen aufstrahlen. Ich glaube, dass durch diesen Akt der Demut die vergangenen und gegenwärtigen Versagen der Kirchen weggewaschen werden und die Einheit hergestellt wird. Ich verliere nie die Hoffnung, mich den Orthodoxen zu nähern, und deswegen kehre ich immer wieder zu ihnen zurück, um ihnen mein Zeugnis zu geben. Ich gebe ihnen mein Zeugnis, um sie an die Worte unseres Herrn zu erinnern: "Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast" (Joh 17, 21). Auf diese Weise wurden trotz der Hindernisse ein paar ökumenische Gebetsgruppen in Athen und Rhodos gegründet, einschliesslich orthodoxer Priester. All diese Gebetsgruppen beginnen mit dem Rosenkranzgebet, dann kommen andere Gebete. Nichtsdestotrotz ernte ich aufgrund der oben genannten Gründe nicht nur Ablehnung von der orthodoxen Hierarchie, sondern der Herr hat mir auch eine stattliche Zahl von Freunden aus dem Griechisch-Orthodoxen Klerus beschert.


Der Bischof von Rom

Unser Herr gab mir eine innere Vision von drei Eisenstangen, die die drei christlichen Hauptgruppen symbolisieren, die Katholiken, die Orthodoxen und die Protestanten, und lud ihre Häupter ein, sich zu treffen, indem sie sich beugen, damit sie sich treffen; aber damit sie sich treffen, müssen sie sich beugen. Diese Stelle spricht von der Haltung, die erforderlich ist, um die Einheit zu erreichen, nach der sich der Herr seit Seinem Gebet zum Vater sehnt - "Alle sollen eins sein." Diese Stelle aus den Botschaften des WLIG erhebt nicht den Anspruch, von Einheit auf ontologischem Niveau zu sprechen, als ob es keinen Unterschied gäbe, in welchem Mass die verschiedenen christlichen Gruppen die Wahrheit bewahrt haben, die Christus Seiner Kirche anvertraut hat. Und es ist nicht wahr, dass ich behaupten würde, dass dieser Aufruf zur Demut unter den christlichen Brüdern eine panchristliche Auffassung der Einheit impliziert und dass die Einheit durch ein Handeln mit der Wahrheit erreicht werden solle (wie ein Händler, verkaufen und kaufen), was zu einer Nivellierung und Relativierung der Wahrheit führen würde. Im Gegenteil, ich habe oft über die Wichtigkeit gesprochen, der Wahrheit treu zu bleiben, und noch mehr als meine Ansprachen ist die Botschaft nichts als ein Aufruf dazu, nach der Wahrheit des Evangeliums in der Einen Offenbarung Christi, wie oben erwähnt, zu leben. Die Schriften enthalten viele Warnungen gegen eine solche Haltung, sie gehen sogar so weit, dass sie eine "falsche Ökumene" als Trojanisches Pferd beschreiben, welches ein lebloses Bild Christi einschleust:

Diese mit verschiedenen Farben besudelte Figur, diese Gestalt, die diese Händler euch verehren lassen wollen und der ihr nachfolgen sollt, das bin nicht Ich - es ist eine Erfindung pervertierter menschlicher Kunst, um den Begriff Meiner Heiligkeit und Meiner Göttlichkeit herunterzusetzen; es handelt sich um einen falschen Ökumenismus; er ist ein Hohn gegenüber allem, was heilig ist. Ich leide wegen der Sünden dieser Händler (22. Oktober 1990).

Viele Botschaften über die Einheit halten diese beiden lebenswichtigen Aspekte der Ökumene zusammen: die spirituelle Haltung, welche Demut und Liebe gegen die anderen Christen beinhaltet, vereint mit der kompromisslosen Suche nach der Wahrheit Christi. Ein Beispiel ist die Stelle, wo die Jungfrau Maria von den Bauteilen der Einheit spricht:

"Das Reich Gottes besteht nicht nur aus Lippenbekenntnissen; das Reich Gottes ist Liebe, Frieden, Einheit und Glauben im Herzen: Es ist die Kirche des Herrn, im Innern eures Herzens in Eine vereint. Die Schlüssel zur Einheit sind Liebe und Demut. Jesus hat euch nie aufgefordert, euch zu trennen - diese Spaltung in Seiner Kirche war nicht Sein Wunsch (23. September 1991). .

Weiter unten in derselben Stelle spricht Jesus von der Wahrheit: "Verteidige stets die Wahrheit, immer bis in den Tod. Du wirst von Zeit zu Zeit vernichtend kritisiert werden, aber Ich werde es gerade soweit zulassen, dass deine Seele dabei rein und gefügig erhalten bleibt" (wiederholt am 5. Juni 1992, 25. September 1997, 22. Juni 1998 usw.)

Ich hatte einige Treffen mit Katholischen Geistlichen in den Vereinigten Staaten, Holland und speziell in der Schweiz, die sehr liberal und sehr gegen den Papst sind. Ich musste den Stuhl Petri verteidigen und ihn ihnen, so gut ich konnte, durch die mächtigen Botschaften erklären, die von Christus kamen, und ihnen zeigen, wie verwirrt ihr Denken war. Am Ende kamen viele von diesen Priestern zu mir und sagten, wie sehr sie diese Aufklärung schätzten. Nur ein oder zwei von ihnen waren nicht einverstanden und sagten mir, ich sei katholischer als die Katholiken … Obwohl es viele Stellen über die Einheit gibt, die die Einheit unter den Kirchen betreffen, gibt es auch eine grössere Anzahl von Stellen, die speziell für eine Menge Katholischer Geistlicher geschrieben sind, die sich gegen den Papst auflehnen, um sie zur Treue zu ihm zurückzubringen. Hier ein Beispiel aus den Anfängen:

"Ich, der Herr, will keinerlei Teilung in Meiner Kirche. Ihr werdet euch um Meinetwillen vereinigen und Mich unter Meinem Namen lieben, Mir nachfolgen und Zeugnis für Mich geben. Ihr werdet einander lieben, wie Ich euch liebe; ihr werdet euch vereinen und eine Herde unter einem Hirten5 werden. Ich habe, wie ihr alle wisst, Petrus auserwählt, wobei Ich ihm die Autorität verlieh. Ich habe ihm, wie ihr alle wisst, die Schlüssel des Himmelreiches gegeben. Ich habe Petrus gebeten, Meine Lämmer und Schafe zu weiden und für sie zu sorgen6. Diese Macht wurde von Mir erteilt. Ich wünsche nicht, dass ihr Meinen Auftrag ändert" (19. März 1988).

Eine andere Botschaft über die Zukunft der Einheit ist noch deutlicher:

"Ich will sodann ein eisernes Zepter in die Hand Petri geben, mit dem er Meine Schafe hüten wird, und bezüglich jener, die davon nichts wissen wollen und sich immer noch fragen: 'Wie kommt es, dass wir einen Führer brauchen?' Ich sage euch folgendes: Habt ihr jemals eine Schafherde ohne Schäfer gesehen oder davon gehört? Ich bin euer Himmlischer Hirte, und Ich habe Petrus erwählt, Meine Lämmer bis zu Meiner Rückkehr zu weiden. Ich habe ihm die Verantwortung auferlegt, warum also all diese Dispute, warum all diese nichtigen Argumente? Und für all jene, die Meine Worte immer noch nicht kennen, sage Ich: Lest sie nach in der Schrift - sie sind im Zeugnis von Johannes, Meinem Jünger, zu finden7. Ich werde dann Meine Kirche einen und euch mit Meinen Armen in einer Herde zusammenhalten, denn heute seid ihr alle zerstreut, ihr habt zu viele Gemeinschaften und Splittergruppen hervorgebracht. Meinen Leib habt ihr auseinander gerissen, und das KANN NICHT SEIN. Ich werde euch alle vereinigen" (16. Mai 1988).

Andere Botschaften sprechen vom Papst als Stellvertreter Christi oder Stellvertreter der Kirche. Hier ein Beispiel:

"Betet für die ganze Kirche. Seid der Weihrauch Meiner Kirche, womit Ich ausdrücken will: Betet für all jene, die Mein Wort verkünden, für den Statthalter, der Mich vertritt, wie für die Apostel und Propheten eurer Tage, für die Priesterseelen und die gottgeweihten Seelen wie für die Laien, damit sie bereit sein mögen zu begreifen, dass ihr alle, die Ich erwähnte, Teil des einen Leibes, Meines Leibes seid" (10. Januar 1990. Mehr Referenzen am 1. Juni 1989, 2. März 1990, 10. Oktober 1990, 18. März 1991, 20. April 1993, 20. Dezember 1993, 15. April 1996, 22.Oktober 1996, 20. Dezember 1996).

Die Schriften enthalten keinen Hinweis darauf, wie die Beziehung der Rolle Petri zu den Rollen der verschiedenen Patriarchalsitze sein wird, deshalb kann ich nicht darüber sprechen. Doch bin ich mir bewusst, dass der Papst selbst in der Enzyklika "Ut unum sint" eine Diskussion dieser Art eröffnet:

"Es ist jedoch bedeutungsvoll und ermutigend, dass die Frage des Primats des Bischofs von Rom gegenwärtig zum Gegenstand einer unmittelbaren bzw. bevorstehenden Untersuchung wurde, und bedeutungsvoll und ermutigend ist es auch, dass diese Frage nicht nur in den theologischen Gesprächen der katholischen Kirche mit den anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als wesentliches Thema vertreten ist, sondern auch allgemeiner in der ökumenischen Bewegung insgesamt. Vor kurzem haben die Teilnehmer an der in Santiago de Compostela abgehaltenen fünften Weltversammlung der Kommission 'Glaube und Verfassung' des Ökumenischen Rates der Kirchen empfohlen, die Versammlung 'möge die Anregung geben zu einer neuen Untersuchung über die Frage eines universalen Dienstamtes an der christlichen Einheit'. Nach Jahrhunderten erbitterter Polemiken stellen die anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zunehmend mit einem neuen Blick Untersuchungen über diesen Dienst an der Einheit an". 8

Dieselbe Enzyklika bestätigt die Notwendigkeit, dass der Osten und Westen sich wiedervereinigen, wobei Unterschiede zwischen den beiden Gemeinschaften bleiben dürfen, während sie in voller Gemeinschaft sind:

"Nach dieser Auffassung will die katholische Kirche nichts anderes als die volle Gemeinschaft zwischen Orient und Abendland. Dabei inspiriert sie sich an der Erfahrung des ersten Jahrtausends. In jener Zeit war in der Tat die Herausbildung unterschiedlicher Erfahrungen kirchlichen Lebens (…) kein Hindernis dafür, dass die Christen durch gegenseitige Beziehungen weiterhin die Gewissheit empfinden konnten, in jeder Kirche zu Hause zu sein, weil von allen in einer wunderbaren Vielfalt von Sprachen und Modulationen das Lob des einen Vaters durch Christus im Heiligen Geist emporstieg; alle haben sich versammelt, um die Eucharistie zu feiern, Herz und Vorbild für die Gemeinschaft nicht nur im Hinblick auf die Spiritualität oder das sittliche Leben, sondern auch für die Struktur der Kirche in der Vielfalt der Ämter und Dienste unter dem Vorsitz des Bischofs, des Nachfolgers der Apostel. Die ersten Konzilien sind ein beredtes Zeugnis für die fortdauernde Einheit in Vielfalt". 9

Obwohl die Niederschriften nicht über strukturelle Fragen bezüglich Ost und West sprechen, gibt es viele Hinweise auf die Bedeutung der Ostkirche. Dabei wird in späteren Botschaften die kompromisslose Betonung der Bedeutung der Rolle Petri mit der Einsicht gepaart, dass eine spirituelle Erneuerung sehr wohl von der Ostkirche inspiriert sein könnte. Dabei wird um so deutlicher, warum der Leib Christi mit beiden Lungen atmen muss - den Lungen der westlichen und östlichen Erscheinungsform der Kirche:

"Und du, Haus des Westens, du hast durch das Licht Meines Geistes erkannt, dass ein Leib seine zwei Lungen braucht, um frei zu atmen, und dass Mein Leib mit einer Lunge unvollkommen ist; betet, dass Mein belebender Geist euch zusammenfüge, aber was muss Ich vorher noch erleiden!"10 (27. November 1996).

Und eine andere ähnliche Botschaft:

"Bete, dass das Haus des Ostens und Westens sich vereinigen wie zwei im Gebet gefaltete Hände, ein Paar Hände, die ähnlich und schön sind, wenn sie gefaltet sind, und im Gebet zum Himmel weisen. Lass jene zwei Hände, die zu demselben Leib gehören, zusammenarbeiten und ihre Fähigkeiten und Reichtümer miteinander teilen … lass jene beiden Hände gemeinsam Mich erheben …" (15. Juni 1995).

Eine andere Botschaft spricht von der Rolle des Ostens, die beiden Häuser wieder zusammenzubringen und den Leib Christi zu vereinen:

Hör zu und schreibe: Glanz und Pracht wird vom östlichen Ufer scheinen. Deshalb sage Ich zu dem Haus des Westens: Schaut nach Osten! Weint nicht so bitterlich über den Glaubensabfall und die Zerstörung eures Hauses; brecht nicht in Panik aus, denn morgen werdet ihr zusammen mit Meinem Spross des östlichen Ufers essen und trinken - Mein Geist wird euch zusammenbringen. Habt ihr nicht gehört, dass der Osten und der Westen ein Reich sein werden? Habt ihr nicht gehört, dass Ich Mich mit einem Datum begnüge? 11

Ich werde Meine Hand ausstrecken und auf einem Stab die Worte einritzen: Westufer, Haus des Petrus und all derer, die treu zu ihm stehen; dann werde Ich auf einem anderen Stab einritzen: Ostufer, Haus des Paulus, zusammen mit all jenen, die ihm treu sind. Und wenn die Glieder der beiden Häuser sagen: ,Herr, erkläre uns, was Du jetzt meinst', werde Ich ihnen sagen: ,Ich werde den Stab, auf den Ich den Namen "Paulus und alle, die ihm treu sind" geritzt habe, und den Stab des Petrus und seiner Getreuen als einen einzigen nehmen. Ich werde einen Stab aus den zweien machen und sie als einen einzigen halten; Ich werde sie mit Meinem neuen Namen zusammenbinden; das wird die Brücke zwischen West und Ost sein. Mein Heiliger Name wird die Brücke verbinden, damit ihr euren Besitz über diese Brücke austauschen könnt - sie werden nicht länger alleine praktizieren, sondern vereint, und Ich werde über sie alle herrschen.

Was Ich geplant habe, wird geschehen, und sollten Menschen zu dir sagen, Tochter, diese Zeichen seien nicht von Mir, dann sage ihnen: "Seid unbesorgt - habt ihr nicht gehört, dass Er das Heiligtum ist und ebenso der Stein des Anstosses, der Fels, der beide Häuser stürzen, sie aber als ein einziges Haus wieder aufrichten kann?" (24. Oktober 1994).

Wiederum nimmt diese Botschaft nichts von der Rolle und Autorität Petri weg, sondern sie hebt die Wichtigkeit der Vereinigung des östlichen und westlichen Teils des Leibes Christi hervor, damit die Welt glaube.


Die Zukunft der christlichen Einheit

Obwohl die Botschaft den Primat Petri, des Bischofs von Rom, bestätigt, der sowohl in der orthodoxen wie in der katholischen Tradition bekannt ist, spricht sie nicht über Fragen der Jurisdiktion. Ich glaube, dass ich nicht dazu berufen wurde, über dieses Thema zu sprechen, und so sehe ich gänzlich davon ab.

Mein Ruf ist es, die Bedeutung des Papstes zu bekräftigen und seinen Stuhl gegen all jene zu verteidigen, die dazu neigen, ihm nicht zu gehorchen und sich gegen ihn aufzulehnen, und zugleich soll ich die Errichtung und Stärkung der inneren Struktur der Einheit anregen. Mein primärer Ansatz zur Einheit ist der der Einheit durch die Spiritualität. Die Botschaft ist ein Ruf nach Einheit sowohl intra nos als auch extra nos - ein Ruf, die spirituelle Dynamik der Einheit sowohl innerhalb der einzelnen Kirchen wie auch zwischen ihnen voranzutreiben.

Ich weiss nicht, wie die künftigen Strukturen der vereinten Kirche aussehen werden, da der Herr entschieden hat, nicht darüber zu sprechen, noch hat Er mir die Gunst erwiesen, mir eine Erleuchtung darüber zu geben. Doch ich glaube, dass sie durch die Spiritualität kommen wird; und ich glaube, dass mir auf verschiedenen ökumenischen Treffen ein Vorgeschmack der Gnade dieser künftigen Einheit gewährt wurde.

Im März 2000 erlaubte der Herr unseren Gebetsgruppen z.B., uns an Seinem Geburtsort, Betlehem, zu versammeln. 450 Menschen kamen von nah und fern. Ja, aus mehr als 55 Ländern und aus 12 verschiedenen Kirchen kamen sie zu einem internationalen Gebetstreffen für den Frieden und die Einheit. Wir versammelten uns als eine einzige Familie. Es kamen auch 75 Geistliche, ebenso aus 12 verschiedenen Kirchen, aber auch andere Geistliche aus dem Heiligen Land, die von unserem Gebetstreffen gehört hatten und sich uns anschlossen. Dieses ökumenische Ereignis wurde von einigen Juden und Palästinensern koordiniert, die von den Schriften vom "Wahren Leben in Gott" berührt worden waren. Sie glauben an die Erlösung Christi und an Seinen Heilsplan in unseren Tagen und organisierten dieses Treffen ehrenamtlich. Wenn man weiss, wie sich Palästinenser und Juden heutzutage gegenseitig bekämpfen, ist ihre Versöhnung ein Zeichen der Macht des Heiligen Geistes, der diese beiden Nationen zusammenführte, um an einem Treffen für den Frieden zwischen den getrennten Christen mitzuarbeiten. Wie die Heilige Schrift sagt: "Wo Frieden herrscht, wird (von Gott) für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut" (Jak 3, 18). Dies ist eine Lektion für uns alle.

Wir erlebten es und hatten einen Vorgeschmack dessen, wie die Einheit unter den Christen einmal sein wird. Geistliche aus verschiedenen Kirchen hielten uns Vorträge über die Einheit. Ihre Ansprachen klangen wie aus einem Mund und einem Geist. Während ihren Vorträgen spürten wir die grosse Sehnsucht, dass wir alle eins seien. Wir sahen und beobachteten den Durst der Laien und Geistlichen nach Einheit. Doch wir spürten gleichzeitig die grossen äusseren Wunden, die unsere Trennung dem mystischen Leib Christi zugefügt hat.

Die Mehrheit von uns ist dieser Trennung überdrüssig, weil sie nicht dem Gesetz der Liebe unseres Herrn entspricht. Christus ist es noch mehr überdrüssig, uns getrennt zu sehen. Die Beifalls- und Jubelrufe all dieser Nationen, die miteinander verbunden waren und nach voller Einheit unter den Christen riefen, zeigten, dass diese Trennung nicht nur eine Sünde ist, sondern auch ein Gegenzeugnis. Doch die grösste Sünde gegen die Einheit ist, dass die Osterdaten getrennt sind. Wie gut wird es sein, wenn wir alle zusammen mit einer Stimme am gleichen Tag ausrufen: "Christos anesti" (Christus ist auferstanden). Wir alle sprechen: "Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden …" Jesus Christus hat uns durch Sein Blut vereint, wie kann man also diese Einheit ablehnen? "Denn Er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch Sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in Seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen" (Eph 2, 14-15). Wie können wir Gott "nein" sagen, wenn Er will, dass wir uns vereinen? Könnte es sein, weil unsere Herzen verhärtet sind? Haben wir die Worte des Heiligen Vaters vergessen, wenn er sagt: "Das, was uns vereint, ist weit grösser als das, was uns trennt"? Wir sollten dieses Gemeinsame aufgreifen und es einsetzen, um den Weg zur vollen Einheit zu ebnen.


Die Heilige Eucharistie und eucharistische Gemeinschaft

Im Katechismus der Katholischen Kirche wird der heilige Augustinus zitiert im Bezug auf die Eucharistie:

"Angesichts der Grösse dieses Mysteriums (der Heiligen Eucharistie) ruft der hl. Augustinus aus: 'O Sakrament der Ehrfurcht! O Zeichen der Einheit! O Band der Liebe!'. Um so schmerzlicher empfindet man die Spaltungen der Kirche, die die gemeinsame Teilnahme am Tisch des Herrn abbrechen; um so dringlicher sind die Gebete zum Herrn, damit die Tage der vollen Einheit aller, die an ihn glauben, wiederkehren" (KKK 1398).

Der Herr drängt uns, uns zu versöhnen und wieder zu vereinen. Wie ein bekannter Katholischer Kardinal kürzlich zu einem meiner Orthodoxen Priesterfreunde aus New York sagte, der an der Messe des Kardinals in Rom teilnahm, so ist es auch meine Überzeugung, dass es möglich sein muss, diese Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen um den Tisch des Herrn wiederzuerlangen, zumal wir die gleichen Sakramente teilen und faktisch den gleichen Glauben haben, wenn auch gekleidet in andere Ausdrucksweisen des Glaubens und des Ritus. Von der brennenden Liebe unseres Herrn habe ich die Tiefe Seines Wunsches nach der vollkommenen Einheit Seines Leibes erfahren und glaube, dass Ihn unser Mangel an Liebe und Einheit schmerzt. Deshalb habe ich keinen grösseren Wunsch, als Seinen Leib wiedervereint zu sehen, und ich bin überzeugt, dass wir Christen, wenn wir Jesus Christus wirklich lieben, alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um auf die Versöhnung der getrennten Glieder des Leibes Christi hinzuarbeiten.

Allerdings weiss ich, dass diese Einheit nicht leicht kommen wird, sondern nur durch ein Wunder unseres Herrn. Obwohl wir alles uns Mögliche zur Förderung der Einheit tun müssen, hat Er uns versprochen, uns diese Einheit zu schenken, die das Werk des Heiligen Geistes sein wird, denn, wie ich 1992 sagte, wird sie so plötzlich kommen wie der Fall der Berliner Mauer: "Barmherzigkeit und Gerechtigkeit vollbringen solch grosse Wunderwerke, wie sie seit vielen Generationen nicht geschehen sind; und die Einheit, sie wird über euch kommen wie die Morgendämmerung, und so plötzlich wie der Fall des Kommunismus - sie wird von Gott kommen, und eure Völker werden vom 'Grossen Wunder', vom gesegneten Tag in der Geschichte der Menschheit sprechen" (10. Januar 1990).

Die Kirche Christi ist eins in dem Sinn, dass Christus eins ist und Er nur einen Heiligen Leib hat. Die Menschen in der Kirche hingegen sind getrennt. Wenn die Christen fähig sind, die negativen Hindernisse, die sie trennen, zu überwinden (Hindernisse, die nach der Heiligen Schrift gegen die Erfüllung der Einheit im Glauben, in der Liebe und im Ritus unter uns verstossen), wird der Vater das Gebet erhören, das Sein Göttlicher Sohn schon gesprochen hat, als Er sagte: "Alle sollen eins sein: Wie Du, Vater, in Mir bist und Ich in Dir bin, sollen auch sie in Uns sein, damit die Welt glaubt, dass Du Mich gesandt hast" (Joh 17, 21).

Während ich auf diese Gnade warte, befolge ich so gut ich kann die Regeln des derzeitigen Standes der Dinge und bin überzeugt, das Gewissen keines Gliedes irgendeiner Kirche zu verletzen. Ihre Frage formuliert: "Wenn man Ihre Werke liest, hat man manchmal den Eindruck, dass Sie über beiden Kirchen stehen, ohne einer von ihnen verpflichtet zu sein …" Es gibt keine Basis, um aus dem geschriebenen Werk den Eindruck zu bekommen, ich stehe über beiden Kirchen. Wie Sie es schreiben, scheint es mehr auf der praktischen Ebene zu liegen.

Zu der Art, wie ich meinen Glauben praktiziere: Ich bin orthodox und meiner Kirche voll verpflichtet. Wo eine orthodoxe Kirche in der Nähe ist, unterlasse ich es nie, in die Sonntagsmesse zu gehen, es sei denn, es gibt keine, wie in Dhaka, Bangladesh, wo ich lebte. Bevor ich nach Rom kam, wo ich heute lebe, lebte ich elf Jahre in der Schweiz. Jeden Sonntag ging ich in unsere orthodoxe Kirche, und der griechische Priester von Lausanne, P. Alexander Iossifides, ist mein Zeuge sowie die Gläubigen, die in der Kirche waren und mich regelmässig sahen, ausser wenn ich auf Reisen war. Wenn ich mich im Ausland während meiner Reisen nach dem dort aufgestellten Programm richte und mein Zeugnis gebe, kann es manchmal, und ich würde hinzufügen - eher selten - geschehen, dass die katholischen Priester oder Bischöfe vor Ort, die mich zum Sprechen einluden, eine öffentliche heilige Messe im Anschluss an meinen Vortrag organisierten, die in der gleichen Örtlichkeit stattfand, wo mein Vortrag war. Dann bleibe ich mit den Leuten in der Messe, wie sie im Programm vorgesehen ist, und empfange dort die Heilige Kommunion.

Hier in Rom wohne ich weit weg vom Zentrum und ziemlich weit weg von meiner Griechisch-Orthodoxen Kirche, welche sich im Zentrum Roms befindet. Es gibt eine Slawisch-Orthodoxe Kirche bei Tre Fontane, die ich besuchte, doch verstehe ich die Sprache nicht. So erlaube ich mir ab und zu, da ich die Hälfte der Zeit weg bin, die Heilige Kommunion im Heiligtum der Madonna del Divino Amore zu empfangen, welches drei Kilometer von meinem Haus entfernt ist. Ich glaube, dass das Zweite Vatikanische Konzil mir dies erlaubt, wenn, wie es im Katechismus der Katholischen Kirche wiederholt wird, die Kirche sagt, dass 'eine Gemeinschaft in sacris', also in der Eucharistie, unter 'gegebenen geeigneten Umständen mit Billigung der kirchlichen Autorität nicht nur möglich, sondern auch ratsam (ist)" (KKK 1399).

Im Dekret Orientalium Ecclesiarum vom Zweiten Vatikanum steht: "Unter Wahrung der erwähnten Grundsätze können Ostchristen, die guten Glaubens von der katholischen Kirche getrennt sind, wenn sie von sich aus darum bitten und recht vorbereitet sind, zu den Sakramenten der Busse, der Eucharistie und der Krankensalbung zugelassen werden" (OE, Nr. 27).

Der katholische "Codex des kanonischen Rechtes" sagt:

Katholische Spender spenden erlaubt die Sakramente der Busse, der Eucharistie und der Krankensalbung Angehörigen Orientalischer Kirchen, die nicht die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche haben, wenn diese von sich aus darum bitten und in rechter Weise disponiert sind; dasselbe gilt für Angehörige anderer Kirchen, die nach dem Urteil des Apostolischen Stuhls hinsichtlich der Sakramente in der gleichen Lage sind wie die genannten orientalischen Kirchen (Kanon 844, 3).

Die Enzyklika "Ut unum sint" Papst Johannes Paul II. fährt mit diesen Aussagen fort mit Bezug auf Orientalium Ecclesiarum:

Wegen der bestehenden engen sakramentalen Bande zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen hat das Dekret "Orientalium ecclesiarum" betont: "Die Seelsorgepraxis zeigt (…), dass bei den in Frage kommenden ostkirchlichen Brüdern mancherlei persönliche Umstände in Betracht zu ziehen sind, unter denen weder die Einheit der Kirche verletzt wird noch irgendeine Gefahr zu fürchten ist, vielmehr ein Heilsnotstand und das geistliche Wohl der Seelen drängt. Daher hat die katholische Kirche je nach zeitlichen, örtlichen und persönlichen Umständen in Vergangenheit und Gegenwart eine mildere Handlungsweise angewandt und allen die Mittel zum Heil und das Zeugnis gegenseitiger christlicher Liebe durch Teilnahme an den Sakramenten und anderen heiligen Handlungen und Sachen dargeboten". 12

Was die Beziehung zu den Kirchen der Reformation angeht, ist die Sache etwas komplexer. Viele Menschen, die protestantisch erzogen worden sind, sind aufgrund ihrer freien Wahl katholisch geworden, nachdem sie das WLIG gelesen haben, hauptsächlich wegen der Eucharistie. Jesus spricht in den Botschaften nicht über die Gültigkeit ihrer Sakramente, aber Er drängt die Protestanten einmal mehr, die Mutter Jesu zu lieben und die Rolle Petri anzuerkennen:

"Vassula, die Zeit ist gekommen, Meine Kirche zu vereinen. Kommt wieder zusammen, Geliebte, kommt und baut diese alten Ruinen wieder auf; baut Meine alte Grundmauer wieder auf: eine Grundmauer, die Ich mit Eigener Hand errichtet habe. Ehrt Meine Mutter, wie auch Ich, der Ich das Wort bin und über allem stehe, sie ehre. Würde Ich denn nicht wünschen, dass ihr, die ihr nur Asche und Staub seid, Sie anerkennt als die Königin des Himmels und sie ehrt? Es ist Mein Schmerz heute zu sehen, wie wenig Meine Geschöpfe um Ihre Bedeutung wissen. Die meisten Meiner Anhänger, die unter dem Namen Luthers sind und sich vollständig isoliert haben, müssen zu Petrus zurückkehren" (22. Dezember 1987).

In einer anderen Botschaft tadelt Christus jene Christen, die die Grösse des Geheimnisses der Eucharistie und die Göttliche Gegenwart Christi in derselben nicht sehen:

" … Und so sage Ich den Kirchen, deren Geistliche Mein Geheimnis nicht angenommen haben ,'Kommt zur Vernunft und sucht Mich ernsthaft. Werdet auch Herr über eure Abneigung gegenüber Meiner Mutter. Jede Rasse soll wissen, dass Mein Fleisch und Blut von Meiner Mutter kommen. Ja, Mein Leib kommt aus der Heiligsten Jungfrau, aus reinem Blut; gesegnet sei Ihr Name! Um all die Demütigen dieser Erde, die Mich empfangen, zu erlösen und ihnen unvergängliches Leben zu geben, wurde Ich Brot, um Mich euch zu schenken; und durch diese Kommunion heilige Ich alle, die Mich empfangen, und vergöttliche sie, damit sie Fleisch werden von Meinem Fleisch, Bein von Meinem Bein' (…) Durch Meine Göttlichkeit vergöttliche Ich Menschen (…) Jetzt werde Ich von Menschen gerichtet; das Kleid13, das euch einhüllen kann und euch hoheitsvoll schmückt, indem es euch eine Verwandlung schenkt und euch vergöttlicht, wird von jenen Kirchen abgelehnt, die Mein Geheimnis nicht begreifen können … vom Himmel her rufe Ich heute erneut aus: "Brüder, warum untergrabt ihr Meine Gottheit? Wenn ihr behauptet, dass ihr diejenigen seid, die wissen, was richtig ist, warum plündert dann euer Geist Meine Kirche aus? (…) Ich lade euch ein, die Messe zu feiern und am göttlichen Geheimnis teilzuhaben, und zwar in der wahrhaft von Mir eingesetzten Weise." (…) sie bestätigen Meine Macht, indem sie Meine Ehrfurcht gebietende Kraft verkünden, Mir ihren Lobpreis singen und Meine Allmacht und Meine gewaltigen Wundertaten anerkennen, doch Ich werde ein Stein des Anstosses, wenn es darum geht, die Pracht und Herrlichkeit Meiner Gottheit und Meiner Gegenwart in der Eucharistie zu ermessen" (16. Oktober 2000)


Ehestatus

Weiter unten in Ihrer Frage sagen Sie im Zusammenhang damit, dass ich die Heilige Kommunion manchmal in Römisch-Katholischen Kirchen empfange: "Unsere Sorge um Ihre katholischen Anhänger, die diese Haltungen auf relativistische Weise interpretieren könnten und versucht sind, die Disziplin ihrer eigenen Kirche zu missachten." Wenn das Kanonische Recht, welches ich oben zitiert habe, beweist, dass ich in vollkommener Übereinstimmung mit dem Kanonischen Recht der Katholischen Kirche bin, sehe ich keinen Grund für die Katholiken, relativistisch zu reagieren.

Ich bin nicht für die Scheidung und versuche nicht, unter katholischen Christen die Lehre zu verbreiten, dass die Wiederverheiratung Geschiedener erlaubt werden sollte. Meine Scheidung und standesamtliche Wiederverheiratung ereigneten sich vor meiner Bekehrung. Nach meiner Bekehrung entdeckte ich im Licht der WLIG-Botschaften, dass meine eheliche Situation nicht geordnet war. Doch niemand ausser mir wusste um diese Situation, und ich selbst habe sie aus eigenem Antrieb öffentlich bedauert. Ich habe meine eigene Situation öffentlich gemacht, als tatsächlich niemand etwas davon wusste. Als ich mir meines Fehlers bewusst wurde, ging ich zu meinen kirchlichen Obrigkeiten in Lausanne und unternahm die Prozedur, alles nach orthodoxen Ehestandsnormen in Ordnung zu bringen. So bin ich eine orthodoxe Christin, die mit ihrer Kirche und ihren Normen im Frieden lebt wie jeder andere orthodoxe Christ, und als solche ist es mir erlaubt, die Eucharistie in meiner eigenen Kirche sowie in der Katholischen Kirche entsprechend den oben erwähnten Prinzipien zu empfangen. Ich missachte in keiner Weise die ehelichen Normen der Katholischen Kirche. Zu Ihrer Information füge ich diesem Dokument meinen Trauschein bei (Anlage 1).


Frage 3: Verwirrung der Terminologie bezüglich der Personen der Heiligen Dreifaltigkeit

In Ihren früheren Schriften gab es, wie in der Notifikation bemerkt wurde, einige Verwirrung in der Terminologie bezüglich der Personen der Heiligen Dreifaltigkeit. Wir gehen davon aus, dass Sie die Lehre Ihrer Kirche anerkennen. Meinen Sie, Sie könnten uns helfen, diese Ausdrücke zu klären? Wenn man mit Glaubenssachen zu tun hat, wäre es da nicht nützlich, die offizielle Terminologie der Standardkatechismen zu befolgen, um Verwirrung in den Köpfen der Leser vom "Wahren Leben in Gott" zu vermeiden?

Was dies betrifft, werde ich mein bestes tun, das Dilemma der Sprache zu erklären, wobei ich Sie daran erinnern möchte, dass ich kein Theologe bin, der sich fachlich ausdrücken oder Worte von oben in der offiziellen Terminologie empfangen kann. Es ist klar, dass sich unser Herr in einer Weise ausgedrückt hat, die ich verstehen kann, indem Er sich mir anpasst, um mich zu erreichen. Er spricht zu mir nicht in scholastischer Theologie, aber das tat Er auch nicht auf Erden, als Er sagte: "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10, 30), noch tat es der hl. Paulus, als er schrieb: "Der Herr aber ist der Geist" (2 Kor 3, 17). Mit Bernadette von Lourdes sprach Maria im örtlichen Dialekt, der kein gutes Französisch war. Selbst in den inspirierten Büchern der Schrift, so habe ich gelernt, gibt es einen merklichen Unterschied zwischen dem gepflegten Griechisch des hl. Lukas und der einfachen Sprache des hl. Markus. Die hl. Katharina von Siena erklärt einmal in ihrem Dialog: "Du bist mein Schöpfer, Ewige Dreifaltigkeit, und ich bin dein Geschöpf. Du hast aus mir eine neue Schöpfung gemacht im Blut Deines Sohnes."14 Christus den Sohn der Dreifaltigkeit zu nennen, klingt heterodox (von der Lehre der Kirche abweichend), doch wir fassen diese Stelle so weit wie möglich in gutem Sinne auf …

So ist es vollkommen normal, dass Christus zu Beginn den Wortschatz meines Niveaus anwendet anstatt die Sprache eines Theologen. Manchmal drückte ich Worte aus meiner persönlichen Erfahrung mit Gott aus und gab das, was ich spürte, mit Ausdrücken wieder, die mir spontan einfielen, ohne kritisch darüber nachzudenken, wie dies für andere klingen mag oder ob es missverstanden werden könnte. Göttliche Geheimnisse zu formulieren, war schwer genug für mich; noch mehr, diese göttlichen Geheimnisse so auszudrücken, dass sie dem traditionellen Sprachgebrauch entsprechen. Die Theologen hingegen gebrauchen ein Vokabular, das durch jahrhundertelange Erörterungen sorgfältig weiterentwickelt wurde.

Ich weiss nicht genau, auf welche Stellen der frühen Schriften sich die Frage bezieht, doch kann ich mir vorstellen, dass sie damit zu tun hat, dass Christus "Vater" genannt wird. Christus ist der Sohn des Vaters. In diesen Teilen der Offenbarung beziehen sich die Niederschriften nicht in ontologischer oder doktrinärer Weise auf die Person Christi. Es ist vielmehr eine liebevolle, väterliche Sprache, dieselbe Sprache, die Jesus gegenüber Seinen Jüngern gebrauchte: "Meine Kinder …" (Joh 13, 33). Schon Jesaja beschrieb den Messias als "Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit" (Jes 9, 5).

Von Anfang an habe ich nie den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist miteinander vermischt. Die Gegenwart (Haltung) Christi zu mir war von väterlicher Zuneigung geprägt. Wenn ich Jesus an einer Stelle "Vater" nannte, dann aufgrund der väterlichen Art, in der Er zu mir sprach. Es war wie in jenen Momenten, wenn Väter ihren Kindern, mit Geduld und Liebe gegenüber ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung, gewisse Dinge erklären und lehren. Hier ist ein Beispiel für die Worte Christi: "Wachse im Geist, Vassula, wachse, denn deine Aufgabe ist es, alle Botschaften zu überbringen, die durch Mich und Meinen Vater gegeben werden. Die Weisheit wird dich unterrichten." Darauf antworte ich: "Ja, Vater!" Jesus antwortet: "Es ist so schön zu hören, dass du Mich Vater nennst! Ich sehnte Mich danach, von deinen Lippen dieses Wort zu hören: 'Vater'. " (16. Februar 1987). In der Litanei des Heiligsten Namens Jesu wird Jesus "Vater der kommenden Welt" genannt. Die Sequenz der Pfingstmesse nennt den Heiligen Geist "Vater der Armen". Ich habe den hl. Simeon gewählt, einen Theologen und Heiligen, der meiner Orthodoxen Tradition sehr teuer und wichtig ist, um Ihnen weitere Ähnlichkeiten zu zeigen. Er sagt folgendes: "Für jene, die entwöhnt worden sind, übernimmt Er (Christus) die Rolle eines liebenden Vaters, der über das Wachstum und die Entwicklung Seiner Kinder wacht" ("Theologisch-ethische Gebete", 4, 269-270).

Die Kritik bezieht sich vielleicht auch auf eine spezielle Botschaft zu Beginn, als der Herr mich über die Einheit der Heiligen Dreifaltigkeit belehren wollte. Die Botschaft, die hinterfragt werden könnte, war: "Ich bin der Vater und der Sohn. Verstehst du jetzt? Ich bin Eins. Ich bin Alle in Einem" (2. März 1987). Hier wollte unser Herr, dass ich die vollkommene und ontologische Einheit der Heiligsten Dreifaltigkeit verstehe; dass die drei göttlichen Personen ungetrennt und dadurch vollkommen eins in ihrer Natur sind. Wie der hl. Simeon in seinem Hymnus 45, 7-21 sagte: "Drei in einem und eins in Dreien … Wie hätte ich wissen können, Herr, dass ich einen solchen Gott habe, einen Meister und Beschützer, Vater, Bruder und König …?" Mit der Zeit kristallisierte sich jede nicht offizielle Terminologie heraus, so dass es später klarer wurde, falls bei jemandem Verwirrung bestanden hätte.

Denken wir daran, wie Papst Benedikt XIV. vor langer Zeit fragliche Stellen in den Schriften der Kirchenväter und Heiligen zur Kenntnis nahm und anordnete:

… Was diese geschrieben haben, sollte so weit wie möglich in gutem Sinn aufgefasst werden … Dunkle Stellen in einem Text sollen sonst durch klarere Texte erhellt werden … Sucht nach dem Geist des Schriftstellers, nicht aufgrund eines speziellen Satzes, sondern nach dem gesamten Kontext des Werkes. Man verbinde Wohlwollen mit Strenge. Urteile über Ansichten, die man nicht teilt, sollten nicht aufgrund der eigenen Ansicht, sondern entsprechend der Wahrscheinlichkeit der Lehre gefällt werden (Konstitution der Einführung des Index).

In einer der frühesten Botschaften (24. November 1987, Anm. d. Übers.) erzähle ich, wie Jesus mich bat, "die Heilige Dreifaltigkeit zu zeichnen". Ich beschreibe, wie ich eine Vision von Licht hatte. Aus dem einen Licht kam ein anderes heraus, dann noch eines, so dass es drei waren. Dann kommentierte ich: "Wenn der Sohn im Vater ist, dann sind sie eins. Die Heilige Dreifaltigkeit ist EINS und dasselbe. Sie können drei sein, aber alle drei können eins sein. Resultat: Ein Gott." Diese Aussage verwendet, wie ich erfuhr, eine Metapher, die auf das Glaubensbekenntnis von Nizäa zurückgeht, welches erklärt, dass der Sohn als "Licht vom Licht" aus dem Vater hervorging. Dieses Bild ist seither klassisch geworden im christlichen Denken. Simeon der Theologe zum Beispiel schreibt von "dem Einen, der am Anfang war, vor aller Zeit, gezeugt vom Vater, und mit dem Geist, Gott und Wort, dreifaltig in Einheit, aber ein Licht in dreien" (Hymnus 12, 14-18).

Manchmal ist es Gott Vater, der spricht, und jedem Leser, der die Heilige Schrift kennt, ist klar, dass es tatsächlich der Vater ist, der spricht, da Er Worte gebraucht wie "Mein Sohn Jesus" usw. Dann kann es vorkommen, dass mich später am gleichen Tag Christus ruft, die Botschaft fortzusetzen, und Er spricht. Wiederum versteht der Leser, der die Schrift kennt, dass es Christus ist, der spricht, weil Er von Seinen Wunden oder Seinem Kreuz spricht. Die Botschaften, die z.B. mit dem Vater beginnen, dann später mit dem Sohn fortfahren, enthalten für gewöhnlich einen Hinweis wie "später". Wenn ich keinen Hinweis gab, um dem Leser zu helfen, dann deswegen, weil es mir vom Gesagten her so offensichtlich erschien, wer spricht, dass ich es beliess, wie es war. Von den Tausenden von Lesern habe ich noch nie einen Brief bekommen, der mich um Klärung des Subjekts bat, und niemand hat mir je gesagt, er sei verwirrt. Nur zwei Geistliche in den Vereinigten Staaten haben die Botschaft auf falsche Weise gelesen und ihre Ansichten immer wieder in Rundbriefen veröffentlicht, ohne mich jemals getroffen zu haben.

An einer Stelle der Schriften vom "Wahren Leben in Gott" sagt Christus: "Ich bin die Dreifaltigkeit." Hier identifiziert Sich Christus mit der göttlichen Natur der Dreifaltigkeit, die Eins ist. Christus ist einer der Dreifaltigkeit. Christus spricht als Gottheit, da sie in ihrer Natur eins ist, miteinander verbunden durch jede der drei Personen.

In einer der Botschaften des "Wahren Lebens in Gott" sprach Christus: "Sei gesegnet, Mein Kind. Ich, dein Heiliger Vater, liebe dich. Ich bin die Heilige Dreifaltigkeit", dann fügte Er hinzu: "Ja, du hast es richtig erkannt." Ich sah, während Jesus 'Ich bin dein Heiliger Vater' sagte, Jesus in dreifacher Darstellung, wie jene Hologrammbilder einer Person, die so gefertigt sind, wie wenn es drei wären, wobei eine Person aus der anderen hervorgeht, alle einander ähnlich und alle drei dasselbe. "Ich bin die Heilige Dreifaltigkeit, alle in Einem" (11. April 1988). (Einzig, ungeteilt, ein Wesen, eine Substanz.) Wenn man nur die einleitende Aussage Jesu betrachtet, könnte man sich fragen, ob Er sich nicht mit dem Vater und dann mit der ganzen Dreifaltigkeit identifiziert. Doch wenn man weiterliest, ist es klar, dass Er das nicht tut.

Christus versuchte, mich die Wesenseinheit der Heiligen Dreifaltigkeit zu lehren, wie die Drei Personen ungeteilt und dadurch vollkommen eins sind. Die Einheit der Dreifaltigkeit ergibt sich nicht primär aus der Tatsache, dass die drei Personen ungeteilt sind (wie untrennbare Freunde!), sondern aus der Tatsache, dass jede von ihnen die gleiche einzigartige göttliche Natur besitzt und sie allein durch ihre gegenseitige Beziehung unterschieden werden.

An einer anderen Stelle des "Wahren Lebens in Gott" lehrt mich Christus, wie man in jeder Person der Dreifaltigkeit ein und dieselbe Substanz erkennt: "… bin Ich nicht Freigebig? Bin Ich nicht der Höchste? So habt Vertrauen, denn ihr seid in eures Vaters Armen. Ich, die Heilige Dreifaltigkeit, bin Eins und Dasselbe (sc. in der Substanz) …" (25. Juli 1989).

Um dies in der Denkart der Orthodoxen Kirchentradition auszudrücken, kann es hilfreich sein, wieder auf das Buch von Basil Krivoscheine über den hl. Simeon zurückzugreifen. Hier sind die Worte besser ausgedrückt, als wenn ich sie ausdrücken müsste. "Gott ist jenseits aller Benennungen. Er ist Dreifaltigkeit und dennoch der Eine, und Seine Einheit kann man nicht ausdrücken" (S. 284). Und vom hl. Simeon selbst:

"Mit welch mannigfaltigen Namen wir Dich auch anrufen, Du bist ein Wesen … Dieses eine Wesen ist eine Natur in drei Hypostasen, eine Gottheit; ein Gott ist eine einzige Dreifaltigkeit, nicht drei Wesen. Und doch ist der Eine drei nach den Hypostasen. Sie sind gleicher Natur, der eine wie der andere der Natur nach, sie haben die vollkommen gleiche Macht, das gleiche Wesen, sind vereint ohne Vermischung auf eine Art und Weise, die unser Verstehen übersteigt. Andererseits sind sie verschieden, getrennt ohne Trennung, drei in einem und eins in dreien" (Hymnus 45, 7-21).

Und in einer anderen Stelle des WLIG unterstreicht Christus Ihre Göttliche Einheit: "Ich-Bin-Der-Der-Rettet, Ich bin euer Erlöser, Ich Bin die Heiligste Dreieinigkeit, alle in Einem. Ich Bin der Geist der Gnade …" (28. Juli 1989)..

Hier sagte mir Jesus, dass Er im Vater ist mit dem Geist, ebenso sind der Vater und Er im Geist. Er, der Sohn, ist und bleibt gemeinsam-ewig im Vater mit dem Heiligen Geist. Wir können an die Worte Christi denken: "Gott ist Geist und alle, die Ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten" (Joh 4, 24). Von entscheidender Bedeutung sind auch die Worte des hl. Paulus: "… Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit" (2 Kor 3, 17).

Man wird den Vater nie getrennt vom Sohn oder vom Geist vorfinden, noch den Sohn getrennt vom Vater und vom Geist, noch den Geist ausgeschlossen aus der Einheit mit demjenigen, aus dem Er hervorgeht. Von daher der Ausdruck: "Ich Bin die Heilige Dreifaltigkeit, alle in Einem", und andere Ausdrücke in den Schriften, die diesem ähnlich sind. Desgleichen präzisiere ich in einer anderen Stelle im WLIG: "Wenn der Sohn im Vater ist, dann sind sie eins. Die Heilige Dreifaltigkeit ist EINS und dasselbe. Sie können drei sein, aber alle drei können eins sein. Resultat: ein Gott" (24. November 1987).

Ich möchte vor allem zwei Ausdrücke erklären, die in den Schriften des WLIG oft vorkommen. Christus spricht: "Seid eins, wie die Heilige Dreifaltigkeit Eins und dasselbe ist" (10. Oktober 1989). Und der andere Ausdruck: "Betet, dass Meine Herde eins sei, so wie Ich und der Vater Eins und dasselbe sind" (29. März 1989).

Hier kommt ein sehr wichtiger Faktor ins Spiel. Wenn Christus das Wort "dasselbe" gebraucht, ist es ein Unterschied, ob man dieses Wort ins Italienische oder Französische übersetzt, da sich die Aussage verändert, und ich möchte herausstellen, dass es Schwächen in den Übersetzungen gegeben hat, doch dafür kann ich nicht verantwortlich gemacht werden. Im Englischen (welches die Originalsprache der Schriften ist) bedeutet es nicht "die gleiche Person", sondern es bedeutet "gleich" im Sinn von "Einheit des Wesens, der Substanz".

Dann gibt es Stellen, wo wiederum die Heilige Dreifaltigkeit mit einer Stimme spricht. Aber selbst dann ist es sehr klar. Zum Beispiel hier eine Stelle: "… deine verängstigten Schreie durchdrangen alle Himmel und kamen der Heiligsten Dreifaltigkeit zu Ohren … Mein Kind!" Des Vaters Stimme erschallte voll Freude durch den ganzen Himmel. Dann sagte der Sohn: "Ach! Ich werde sie nun Meine Wunden ergründen und sie Meinen Leib essen und Mein Blut trinken lassen. Ich werde sie mit Mir vermählen, und sie wird für ewig Mein sein. Ich werde ihr die Liebe zeigen, die Ich für sie habe, und ihre Lippen werden daraufhin nach Mir dürsten, und ihr Herz wird das Ruhekissen für Mein Haupt sein."Der Heilige Geist sagte unmittelbar darauf: "Und Ich, der Heilige Geist, werde auf sie herabkommen, um ihr Unsere (der Heiligsten Dreifaltigkeit) Wahrheit und Unsere Tiefen zu offenbaren. Ich werde die Welt durch sie daran erinnern, dass die grösste aller Gaben die Liebe ist." Und dann sprach die Heilige Dreifaltigkeit mit einer Stimme: "So lasset Uns denn feiern! Lasset alle Himmel feiern!" (22. Dezember 1990).

Das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, ihre Einheit, verbunden mit den unterschiedenen Zügen jeder der drei Personen und der Beziehung zwischen ihnen, ist eines der grössten Geheimnisse des christlichen Glaubens. Doch die Tatsache, dass die Dreifaltigkeit solch ein unendliches Geheimnis ist, sollte uns nicht davor zurückschrecken lassen, ihre Wundertaten zu preisen, und wir sollten es nicht vermeiden, von ihr zu sprechen, auch wenn menschliche Sprache nie fähig sein wird, die Schönheit und Unermesslichkeit des Einen, doch Dreieinigen, auszudrücken. Denn das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist für unseren Glauben so zentral, dass es über allen anderen Geheimnissen des Glaubens steht und Licht auf diese wirft. Dies hat der Katechismus der Katholischen Kirche wiederum ganz klar dargelegt:

Das Mysterium der Heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens. Es ist das Mysterium des inneren Lebens Gottes, der Urgrund aller anderen Glaubensmysterien und das Licht, das diese erhellt. Es ist in der "Hierarchie der Glaubenswahrheiten"15 die grundlegendste und wesentlichste. "Die ganze Heilsgeschichte ist nichts anderes als die Geschichte des Weges und der Mittel, durch die der wahre, einzige Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist - sich offenbart, sich mit den Menschen, die sich von der Sünde abwenden, versöhnt und sie mit sich vereint"16 (KKK 234)..


Frage 4: Protologie und Eschatologie

Es gibt auch einige Schwierigkeiten bezüglich der Protologie und der Eschatologie. In welchem Sinn hat die Seele eine "Schau Gottes", bevor sie in den Leib eingehaucht wird? Und wie sehen Sie den Ort des Neuen Pfingsten innerhalb der Heilsgeschichte in bezug zur Parusie und der Auferstehung der Toten?

Protologie: Ich glaube an keine Art von Reinkarnation. Im Gegenteil, meine Schriften sprechen gegen Reinkarnation und New Age: "Diese Lehren Satans lehren euch, an die Reinkarnation zu glauben, wo es doch keine Reinkarnation gibt; sie erhalten die äusseren Formen der Religion aufrecht, haben aber ihre innere Kraft abgelehnt: den Heiligen Geist und die Heilige Kommunion" (19. April 1992). Die Stelle, auf die Sie sich beziehen, könnte folgende sein:

"… Dann wird deine Seele inmitten dieses strahlend hellen Lichtes schauen, was sie einst (die Augen eurer Seelen) in jenem allerersten Augenblick eurer Erschaffung in einem Sekundenbruchteil gesehen hatten … Sie werden Ihn schauen: Ihn, der euch zuallererst in Seinen Händen hielt; dessen Augen euch als erste ansahen, sie werden die Hände dessen sehen, der euch formte und euch segnete … Sie werden den zärtlichsten Vater schauen, euren Schöpfer …" (15. September 1991).

Die Stelle ist in poetischer und mystischer Sprache gehalten. Bei dem, was hier gesagt wird, geht es keineswegs um die Präexistenz der Seele. Es geht vielmehr darum, wie Gott jede Seele vom Moment ihrer Schöpfung an segnet und liebt. Ich glaube, dass wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind und in der Tiefe unserer Seele Seinen Abdruck tragen, daher haben die Menschen eine natürliche Sehnsucht nach ihrem Schöpfer, die nur Er stillen kann, wie der heilige Augustinus sagt: "Das Herz ist auf Gott hin geschaffen; unruhig ist es, bis es ruht in Gott." Das Wichtige, was ich mit diesem Satz sagen wollte, ist: Wir tragen das Bild Gottes in der Tiefe unseres Seins vom Moment unserer Empfängnis an.

Eschatologie: Es ist gesagt worden, dass ich eine falsche Art von Millenarismus vertrete, indem ich eine neue Ordnung errichten wolle, einen materiellen "Neuen Himmel und eine Neue Erde" vor dem Zweiten Kommen Christi. Dies ist falsch und ist nirgends in den Botschaften zu finden. Ich bin mir wohl bewusst, dass die Katholische Kirche eine solche Art von Millenarismus verurteilt hat, wie es im "Katechismus der Katholischen Kirche" steht:

"Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedes Mal ab, wenn man vorgibt, schon innerhalb der Geschichte die messianische Hoffnung zu erfüllen, die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann. Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches, selbst in ihrer gemässigten Spielart, unter dem Namen ,Millenarismus' zurückgewiesen, vor allem aber die ,zuinnerst verkehrte' politische Form des säkularisierten Messianismus" (KKK 676).

In den Schriften des "Wahren Lebens in Gott" gibt es viele Stellen mit Ausdrücken wie: Neue Himmel und eine Neue Erde sowie ein Zweites Pfingsten oder manchmal mit dem Ausdruck Neues Pfingsten, doch sie sind metaphorisch zu verstehen. Die Verwirklichung dieser Worte ist nicht als Bruch mit unserer normalen Geschichte vor dem Zweiten Kommen zu verstehen, was eine zweite Geschichtsökonomie aufstellte. Diese Worte drücken zutiefst die Hoffnung aus, dass Christus uns von innen her erneuern wird in der Kraft des Heiligen Geistes. Es ist eine Erweckung des Glaubens und Erneuerung der Kirche, nach denen wir uns so sehr sehnen. Und die Frucht, die wir uns von dieser Erneuerung erhoffen, ist die Heilung des Schismas im Leib Christi. Schon Papst Johannes XXIII. hatte die Vision einer solchen Erneuerung, als er für ein Zweites Pfingsten betete: "O göttlicher Geist … erneuere in unseren Tagen deine Wunder wie für ein zweites Pfingsten." Und auch unser gegenwärtiger Papst Johannes Paul II. hat diesen Ausdruck bei mehreren Gelegenheiten verwendet, wie in einem Brief an den Hochwürdigen Pater Joseph Chalmers, Generaloberer der Brüder Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, 8. September 2001: "… Ich flehe die Fülle der göttlichen Gnade auf Sie herab. Wie ein zweites Pfingsten möge der Heilige Geist auf Sie herabkommen und Sie erleuchten, damit Sie den Willen Ihres himmlischen und barmherzigen Vaters entdecken. So werden Sie zu Männern und Frauen in der Weise sprechen können, die ihnen vertraut und wirksam ist" (vgl. Apg 2, 1-13).

Ebenso sprechen meine Schriften in metaphorischer Sprache von einer Erweckung des Glaubens, damit der Herr in unseren Seelen Seinen Thron errichten und Sein Reich aufbauen kann: "Kommt und lernt: Der neue Himmel und die neue Erde werden sein, wenn Ich Meinen Thron in euch aufstelle, denn Ich werde jedem, der durstig ist, umsonst Wasser aus der Quelle des Lebens geben" (3. April 1995; mit Referenz zu Offb 21, 6).

Ich glaube, dass die verheissene Erneuerung schon begonnen hat. Allein durch Gnade ist das Erbarmen Gottes über uns, um Seinen Geist über die ganze Menschheit auszugiessen wie nie zuvor in der Geschichte, und ihr Wachstum wird weitergehen, da die Gnade in unseren Tagen auf uns scheint wie die Strahlen der Sonne, um uns zu heilen.

Der Herr hat mir die Gunst erwiesen, mir den Glaubensstand der Christen unserer Zeit zu zeigen. Dieser war kläglich, gelinde gesagt. Viele Botschaften sind voller Kummer über den Glaubensabfall, der über die christliche Welt hereingebrochen ist. Doch der Herr gibt uns Hoffnung, indem Er uns mitteilt, dass es eine Erneuerung geben wird (gibt), eine Verklärung und Erweckung durch das Wirken des Heiligen Geistes. Ein Durst nach Gott wird aus Gnade durch den Heiligen Geist geschenkt werden. Hier ein paar Auszüge: "… Mein Heiliger Geist wird euch aus eurem grossen Glaubensabfall herausholen, um sich euch zu vermählen; die Erbärmlichkeit eures Zeitalters wird sich von euch abschälen, weil Ich euch mit Meiner Eigenen Hand von dem Leichentuch befreien und in Hochzeitsgewänder kleiden werde …" (20. Oktober 1990). "Ich werde die ganze Schöpfung neu machen. Ich werde euch alle mit Meinem Heiligen Geist erneuern." (27. Juni 1991).

Meine Schriften sprechen nicht darüber, wann dies stattfinden wird oder in welchem Ausmass der Herr fähig sein wird, Sein Reich zu errichten, wie wir alle hoffen und beten, wenn wir das Gebet des Herrn beten: "Dein Reich komme." Ich glaube, dass es bereits in uns begonnen hat, und sein Wachstum wird immer unsere Mitarbeit und unseren guten Willen mit einschliessen. Ich glaube, dass eine Erneuerung schon begonnen hat, doch sie kommt langsam wie die Flut des Meeres, die niemand aufhalten kann.

Das Neue Pfingsten oder Zweite Pfingsten ist die Hoffnung unserer Erneuerung. Es ist eine Ausgiessung des Heiligen Geistes, die die Schöpfung erneuern wird. Im "Wahren Leben in Gott" wird sie mit Offb 21 verglichen. Hier ein Abschnitt:

"Kommt und lernt: Der neue Himmel und die neue Erde werden sein, wenn Ich Meinen Thron in euch aufstelle, denn Ich werde jedem, der durstig ist, umsonst Wasser aus der Quelle des Lebens geben. Erlaubt Meinem Heiligen Geist, euch in Mein Reich und in das ewige Leben zu ziehen. Lasst das Böse keine Macht mehr über euch gewinnen, damit ihr nicht sterbt … Erlaubt Meinem Heiligen Geist, euren Boden zu bearbeiten und einen irdischen Garten Eden in euch zu errichten. Lasst Meinen Heiligen Geist eine neue Erde machen, die auf eurem Boden erblüht, damit eure erste Erde, die das Eigentum des Teufels war, vergeht. Dann wird Meine Herrlichkeit noch einmal in euch leuchten, und all die göttlichen Samen, die Mein Heiliger Geist in euch gesät hat, werden hervorspriessen und in Meinem göttlichen Lichte wachsen … Erlaubt also Meinem Heiligen Geist, eure Seelen in ein neues Paradies zu verwandeln, in eine neue Erde, wo Wir (die Dreifaltigkeit) Wohnung in euch nehmen werden …"

(Meine Frage): "Und was ist mit dem neuen Himmel?"

"Der neue Himmel? Auch er wird in euch sein, wenn Mein Heiliger Geist euch in Heiligkeit regiert. Mein Heiliger Geist wird wie eine leuchtende Sonne am Himmel in eure Dunkelheit scheinen, denn das Wort wird euch gegeben, Gedanken und Rede so auszudrücken, wie Ich möchte, dass ihr denkt und sprecht. Alles, was ihr ausdrückt, wird in Übereinstimmung mit Meinem Bild und Meinen Gedanken sein, alles, was ihr tut, wird nach Unserem Abbild sein, weil der Geist eures Vaters in euch sprechen wird. Und euer neues Universum wird mit Meinem Heiligen Geist voranschreiten, um die übrigen Sterne (symbolisch für Völker) für Meine Glorie zu erobern und ebenso diejenigen, die Mein Gesetz nicht beachteten und wie ein vorbeigehender Schatten völlig in die Dunkelheit gezogen wurden, so dass sie die Hoffnung und die Heiligkeit nie kannten, die Ich für eure Zeiten aufbewahrt hatte.

Der neue Himmel wird sein, wenn Mein Heiliger Geist auf euch alle von oben, aus dem höchsten Himmel, ausgegossen wird. Ja, Ich werde Meinen Geist in euch hinein senden, damit Er einen Himmel aus eurer Seele macht, damit Ich in diesem neuen Himmel dreifach verherrlicht werde... und wie die Wege jener begradigt werden, die Meinen Heiligen Geist empfangen haben, so wird auch ihre Finsternis und Düsterkeit erleuchtet, und sie werden wiederhergestellt werden als strahlende Sterne, die ihre Dunkelheit für immer und ewig erhellen. Bald werden diese Erde und dieser Himmel verschwinden, weil die strahlende Herrlichkeit Meines Thrones in euch allen scheinen wird" (3. April 1995).

Wie Sie sehen können, ist dies alles sowohl symbolische als auch poetische Bildsprache, um eine Erneuerung oder ein neues Pfingsten zu beschreiben. Ich habe den Menschen erklärt, dass sie von Gott niemals sensationelle Ereignisse erwarten sollen, weil Gott eher auf diskrete Art und Weise handelt, auch wenn Seine Sprache expressiv und mächtig sein kann. Viele Ereignisse, wie ein neues Pfingsten, sollte man sich nicht als sichtbare Flammen über unseren Köpfen oder ähnlich vorstellen. Wenn Gott am Werk ist, ist Er es auf so sanfte und diskrete Weise, dass viele, die sensationelle Ereignisse erwartet hatten, es nicht einmal sofort erkennen.


Frage 5. WLIG als Bewegung?

Was ist die wahre Identität der "Wahres Leben in Gott"-Bewegung und was verlangt sie von ihren Anhängern? Wie ist sie strukturiert?

Das Wahre Leben in Gott ist keine Bewegung, sondern ein apostolischer Ruf.

Das Wahre Leben in Gott ist keine Bewegung, noch hat es eine Geschäftsstelle. Es ist einfach ein Aufruf zur Versöhnung und Einheit für jeden, ganz gleich, wer es ist. Der Aufruf wendet sich nicht nur an Christen, sondern er hat auch Nichtchristen dazu bewogen, Christen zu werden. Einige Juden, Moslems, Buddhisten und Hindus haben sich taufen lassen, nachdem sie die inspirierten Schriften vom "Wahren Leben in Gott" gelesen hatten, obwohl seine Spiritualität eine trinitarische, kontemplative Spiritualität ist, ganz durchdrungen vom christlichen Glauben. Christus hatte dafür zum Vater gebetet und gesagt: "Aber Ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an Mich glauben" (Joh 17, 20). Gott öffnet also durch die Gnade viele Türen. Zum Beispiel wurde mir gleich von Anfang an gesagt, dass diese apostolische Arbeit stattfinden werde.

"Gott wird dir Seinen Frieden und Seine Kraft geben, wenn die Zeit kommt, die Botschaften zu zeigen. Gott wird wollen, dass du die Botschaften jedermann gibst …" ("Mein Engel Daniel" am 6. August 1986). "Du brauchst dich nicht zu fürchten. Du wirst für Jesus Christus arbeiten, du wirst anderen spirituell wachsen helfen …" ("Mein Engel Daniel" am 7. August 1986)
"Wenn du mit Meinem Heiligen Geist erfüllt sein wirst, wirst du in der Lage sein, andere zu Mir zu führen, und du wirst dich vervielfachen" (Jesus am 5. September 1986). "Indem Ich dich auf diese Weise rufe, möchte Ich zugleich auch andere führen, es ist für alle jene, die Mich verlassen haben und Mich nicht hören, aus diesen Gründen erfolgt dieser Ruf in schriftlicher Form" (Der Vater am 18. November 1986).

Auch die buddhistischen Mönche von Hiroshima lernten die Botschaften kennen und luden mich ein, in ihrem Tempel zu sprechen. Der Katholische Bischof war ebenfalls da. Es war der Gedenktag der Atombombe. Ihnen wurde eine vollkommen christliche Botschaft vorgetragen; dann schenkte ich ihnen einen Riesenrosenkranz zur Meditation, den sie an die Wand hängen konnten, und auch eine Statue Unserer Lieben Frau von Fatima, welche sie in ihrem Garten aufstellten.

Juden, die die Botschaften vom "Wahren Leben in Gott" gelesen haben, baten um die Taufe, und einer von ihnen übersetzte den ersten Band vom WLIG ins Hebräische. Er liegt jetzt dem Verleger vor und wird demnächst herausgegeben. Sie leben alle in Israel.

Vor kurzem wollte man in Bangladesh, dass ich auf einem freien Feld zu den Menschen von Dhaka spreche. Sie luden einen Imam von der Moschee ein, der ihre Einladung annahm, das Treffen mit einem Gebet zu eröffnen, und viele Moslems waren da. Es waren auch Hindus und buddhistische Repräsentanten da sowie katholische Priester. Die Botschaft war wiederum rein christlich (aus den inspirierten Schriften vom "Wahren Leben in Gott"). Die zentrale und grundlegende Botschaft, die ich gab, war, Gott als Liebe zu offenbaren, Frieden mit Gott und dem Nächsten zu schliessen, sich zu versöhnen und zu lernen, sich gegenseitig zu respektieren. Nachdem das Treffen vorbei war, wollten zwei Moslems Christen werden und sich taufen lassen. "Ich möchte, dass alle Völker Meine Worte hören. Ich werde dich anweisen und dir den Weg sagen, den du gehen sollst …" (10. Januar 1987)


Kontemplative Lehren

Die inspirierten Schriften lehren die Leser, Gott zu kennen und Ihn zu verstehen. Viele Menschen glauben an Gott, aber sie kennen Gott nicht, deshalb ermutigen uns die inspirierten Schriften, eine innig-vertraute Beziehung zu Gott zu haben, welche uns zu einem Leben in Einheit mit Ihm führt. Solchermassen durch den Heiligen Geist in Christus vereint, werden die Gläubigen gebeten, ein und dasselbe Leben zu führen: das Christusleben.

Die Heilige Schrift sagt: "Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums. Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und Mich erkennt" (Jer 9, 22-23).


Bildung von Gebetsgruppen

Die Schriften vom "Wahren Leben in Gott" lehren uns, das einfache Gebet des Herzens zu üben und aus unserem Leben ein ununterbrochenes Gebet zu machen, was heisst, ständig in Gott zu leben und Gott in uns. Aber sie beinhalten auch einen starken Ruf, auf der ganzen Welt Gebetsgruppen zu bilden. Da Menschen in über 60 Ländern Treffen organisiert haben, damit ich Zeugnis ablege, sind in all diesen Ländern Gebetsgruppen entstanden. In jedem Land gibt es mehrere. In Frankreich gibt es z.B. 48 ökumenische Gebetsgruppen, die von der Spiritualität des "Wahren Lebens in Gott" inspiriert sind. In Brasilien, einem grösseren Land, gibt es mehr als 300 ökumenische Gebetsgruppen. Jede Gebetsgruppe, ob die Christen nun Orthodoxe oder Lutheraner oder Anglikaner oder Baptisten sind, beginnt mit dem gemeinsamen Rosenkranzgebet.

"Wie sehne Ich Mich nach diesem Tag! Dem Tag, an dem Ich dich zur ganzen Menschheit senden werde, sie werden lernen, Mich mehr zu lieben und Mich besser zu verstehen; die Weisheit wird ihre Reichtümer mit der ganzen Menschheit teilen …" (Jesus am 25. Januar 1987 in "Mein Engel Daniel").


Ansporn zur Treue gegenüber den Lehren der Kirche

Wenn man die Schriften liest, lernt man, der Kirche treu zu bleiben. Ich sage den Leuten: "Selbst wenn sie euch aus der Kirche werfen, steigt durch das Fenster wieder ein, aber verlasst nie die Kirche." Die Botschaften lehren uns, das Allerheiligste Sakrament zu besuchen und bei Jesus in der Anbetung zu sein. Sie lehren uns, den Sakramenten der Kirche zu folgen und uns an die Tradition zu halten, die Selbstverleugnung zu lernen, die Busse, das Fasten und vor allem die Praxis des Beichtsakraments. Sie bringen uns dazu, erpicht darauf zu sein, wenn möglich täglich an der heiligen Messe teilzunehmen. Sie erklären uns die Wichtigkeit der Eucharistie.

"Durch diese Kommunion heilige ich alle, die Mich empfangen, und vergöttliche sie, damit sie Fleisch werden von Meinem Fleisch, Bein von Meinem Bein. Indem ihr an Mir teilhabt, werden Ich, der Ich göttlich bin, und ihr zu einem einzigen Leib, geistlich vereint; wir werden verwandt, denn Ich kann euch zu Göttern machen durch Teilhabe. Durch Meine Göttlichkeit vergöttliche Ich Menschen …" (Jesus am 16. Oktober 2000).


Aktivitäten: Häuser der Nächstenliebe, von Lesern geleitet

Als ich 1997 aus Gnade eine Vision der Mutter Gottes hatte, während ich vor dem Geburtsplatz in Betlehem stand, hörte ich sie sagen, dass die spirituelle Nahrung nicht reicht, sondern dass man an die Armen denken und sie auch ernähren muss. Als ich dies den Gebetsgruppen verkündete, waren viele spontan bereit, mich bei der Eröffnung von Häusern der Nächstenliebe ehrenamtlich zu unterstützen, um die Armen zu speisen. Sie tragen den Namen "Beth Myriams". Es gibt eines in Bangladesh, vier in Venezuela, drei in Brasilien, zwei auf den Philippinen, ein Waisenhaus in Kenia, und bald wird eines in Puerto Rico eröffnet, eines in Indien, eines in Rumänien und ein Waisenhaus in der Ukraine. Ich füge einige Informationen darüber bei (Anlage 2). Die gesamte Arbeit wird auf ehrenamtlicher Basis abgewickelt. Die Beth Myriams leben nur von Spenden. Es sind alles örtliche Initiativen, örtliche Häuser ohne jegliche Struktur, die sie untereinander verbindet. Sie sind selbsttragend, und es sind dieselben Leute (die Gebetsgruppen), die sie leiten und die Aufgabe übernehmen, die Armen selbst zu bedienen. Sie entwickeln sich dahin, dass sie die Armen nicht nur speisen, sondern ihnen auch medizinische Hilfe, Kleider und Erziehung für die Kinder zukommen lassen. Schliesslich werden sie in einem ständigen Geist des Gebets geführt und sie sind in ihrem Wesen immer ökumenisch.

"Errichte Unsere Beth Myriams überall, wo du kannst. Hilf den Unterdrückten auf und hilf den Waisen, beschütze Mich, hilf Mir aus der Gosse, gewähre Mir Zuflucht und gib Mir zu essen, erleichtere Meine Last und Mühsal, unterstütze Mich und mache Mir Mut, aber vor allem liebe Mich; alles, was du dem Geringsten Meiner Brüder tust, tust du Mir … Ich segne die, die Mein Leben erhalten, mögen sie tugendhaft bleiben und voller Liebe für alle. Ich bin mit euch …" (Jesus am 27. März 2002).


Aufruf zur Evangelisierung

Einige Leser des "Wahren Lebens in Gott", die berührt worden sind, spüren, dass sie Zeugen in der ganzen Welt werden können, um zur Verbreitung der Frohen Botschaft beizutragen. Nachdem sie zu fügsamen Werkzeugen des Heiligen Geistes geworden sind, der ihnen die Gnade des Wortes und den Glaubenssinn verleiht, sind sie jetzt fähig, Zeugnis in der ganzen Welt zu geben und die Menschen zu einem Gebetsleben einzuladen sowie sie zu lehren, Gebetsgruppen zu bilden. Das Ziel ist, sie dazu zu bringen, dass sie ihr Leben ändern und ihr Leben als unaufhörliches Gebet leben. Ein paar aus der Gebetsgruppe in Dhaka gehen in die Dörfer (zu den Moslems) und lesen ihnen die Botschaften vor. Viele kommen zum Glauben und wollen Christen werden.

"Ich möchte aus jeder von ihnen (Seelen) eine lebendige Fackel aus dem Schmelzofen der Liebe machen. Ehre Mich jetzt und evangelisiere mit Liebe für die Liebe!" (Jesus am 27. Januar 1989).


Verehrung der Jungfrau Maria

"Das Wahre Leben in Gott" führt uns dahin, ein Kind der Mutter Gottes zu werden, da ihr Unbeflecktes Herz nie getrennt ist vom Heiligsten Herzen Jesu, sondern in vollkommener Einheit mit Seinem Herzen. Unsere Mutter ist unsere Stütze, und wir wissen es. Alle, die zu den Gebetsgruppen kommen, seien es Protestanten, Kalvinisten oder andere - allen wird beigebracht, Unsere Liebe Frau und unsere Heiligen zu ehren und zu ihnen zu beten.

"Habt ihr nicht bemerkt, wie Mein Herz weich wird und Ihrem Herzen immer geneigt ist? Wie kann Ich diesem Herzen, das euren König getragen hat, irgend etwas abschlagen, worum Sie Mich bittet? Alle Gläubigen, segnet Ihr Herz, denn wenn ihr Ihr Herz segnet, segnet ihr Mich" (Jesus am 25. März 1996).


Die Vereine vom "Wahren Leben in Gott"

Wenn es in manchen Ländern Vereine vom "Wahren Leben in Gott" gibt, dann lediglich aufgrund rechtlicher Umstände im Zusammenhang mit der Förderung der Evangelisation und dem Druck der Bücher. Wenn wir in gewissen Ländern Vereine gegründet haben, dann deshalb, um örtliche Gesetze zu befolgen. Um nur ein Beispiel zu erwähnen: die Eröffnung eines Postfachs in Verbindung mit dem Namen "Wahres Leben in Gott". Doch ich dachte nie daran, eine Bewegung zu gründen. Die Bücher wurden in 38 Sprachen übersetzt, und von niemand habe ich ein Honorar erhalten, ausser vom Parvis-Verlag, weil der Herausgeber sagte, dass dies bei ihm die Regel sei. Dieses Geld fliesst in die Werke der Nächstenliebe, deckt die Kosten für Bücher und für Reisekosten, wenn ich in Ländern der Dritten Welt Zeugnis gebe, die die Mittel nicht haben.


Andere Aktivitäten

Alle zwei Jahre erklären sich Freiwillige der Gebetsgruppen bereit, mir bei der Organisation eines internationalen Symposions über die Ökumene zu helfen. Zugleich ist es eine Wallfahrt. Bis jetzt haben vier Symposien stattgefunden. Das grösste davon fand im Heiligen Jahr 2000 im Heiligen Land statt (während der Heilige Vater dort war), wo 450 Personen aus 58 Ländern kamen. Mit uns waren 75 Geistliche aus 12 verschiedenen Kirchen. Dieses Jahr versuchen wir, es in Ägypten durchzuführen.

Alles in allem liebe ich das Haus des Herrn, und vor allem liebe ich Gott. Ich stehe in Schuld bei Ihm für die Gnaden, die Er mir gegeben hat. Er sagte mir einmal: "Ich habe dir umsonst gegeben, gib also umsonst." Das ist es also, was ich zu tun versuche: Jedem, der hören will, überbringe ich umsonst Seine Worte.

Ich danke Ihnen nochmals, dass Sie mir gestatten, Licht auf die Fragen betreffs meiner Schriften und meiner Aktivitäten zu werfen. Auf der Homepage www.tlig.org finden Sie mehr Informationen. Ich bitte Sie höflich, Grüsse von mir auszurichten an S.E. Kardinal Joseph Ratzinger, S.E. Mons. Tarcisio Bertone und Mons. Gianfranco Girotti, sowie an Ihre Exzellenzen von den Konsultoren der Kongregation für die Glaubenslehre, und ihnen nochmals dafür zu danken, dass sie mir diese Gelegenheit boten, meine Arbeit zu erklären. Ich hoffe, dass ich dies in der erwarteten Weise getan habe. Ich bin gerne bereit, mündlich oder schriftlich auf weitere Fragen zu antworten, die Sie haben könnten. Und ich bin bereit, eventuelle Vorschläge Ihrerseits anzunehmen, um gewisse Ausdrücke in den WLIG-Büchern zu klären. Falls nötig, kann ich solche Klarstellungen in die neuen Ausgaben meiner Bücher einfügen. Hiermit sende ich Ihnen meine von Herzen kommenden Grüsse und besten Wünsche.

In Christus, Ihre



Vassula Rydén



1 gleichzeitig hörte ich "Verständnis"
2 Die Heilige Bibel
3 P. Marie-Eugène, O.C.D: I am a daughter of the Church (Ich bin eine Tochter der Kirche), Band 2, Chicago, 1955, S. 283
4 Obwohl es in unserem Buch der Lehre der Orthodoxen Kirche, Buch 1, herausgegeben 1997 von Herrn Trembelas, heisst: "Offenbarungen werden definiert als Akt Gottes, durch welchen Er Seine vernunftbegabten Geschöpfe in Kenntnis setzt über die Geheimnisse Seiner Existenz, Natur und Seines Willens, entsprechend ihrem begrenzten intellektuellen Fassungsvermögen …" - Übersetzt aus dem Englischen, Seite 79 in der englischen Übersetzung.
5 Der Papst
6 Johannes 21, 15-17
7 Johannes 21, 15-17
8 Enzyklika "Ut unum sint" Seiner Heiligkeit Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene, Nr. 89
9 Enzyklika "Ut unum sint" Seiner Heiligkeit Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene, Nr. 61, mit Zitat aus dem Apostolischen Schreiben Orientale Lumen (2. Mai 1995), Nr. 24: L'Osservatore Romano, 2-3 May 1995, 18: loc. cit., 4.
10 Ich verstand gleichzeitig: "Was müssen wir vorher noch erleiden!" Das "wir" bezog sich auf Papst Johannes Paul II. zusammen mit Jesus
11 Ich verstand es so, dass Christus sich auf alle Seine Botschaften über die Einheit bezog, in denen Er uns alle aufruft, die Daten für das Osterfest zu vereinen. Nur dies scheint Ihn "zufriedenzustellen" und Sein Verlangen nach Einheit zu befriedigen. Wenn wir die Daten für das Osterfest vereinen, hat Christus uns versprochen, das Übrige zu tun.
12 Enzyklika "ut unum sint" Seiner Heiligkeit Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene , Nr. 58
13 Symbolischer Name für Christus
14 "Dialogo della Divina Providenza" von der hl. Katharina von Siena, Nr. 167. Diese Stelle zitiert das römische Brevier in der zweiten Lesung vom 29. April.
15 Directorium Catecheticum Generale 43
16 Directorium Catecheticum Generale 47


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